GAG92: Die Geschichte der Typhoid Mary
Wir springen in dieser Episode ins frühe 20. Jahrhundert. Ort ist New York City, und Fokus unserer Geschichte sind die Köchin Mary Mallon und zahlreiche Typhuserkrankungen.
Es geht um Bakteriologie, zweifelhafte Methoden einer Gesundheitsbehörde und eine Frau, die schlussendlich wohl zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Vielen Dank an Jakob Riedl, der nicht nur Hinweisgeber für diese Geschichte war, sondern auch gleich mit medizinischem Fachwissen als Experte fungiert hat.
Die in der Episode angesprochene und auch fürs Episodenbild verwendete Karikatur ist diese hier:
Das erwähnte und vielfach für diese Episode herangezogene Buch über Mary Mallon ist von Judith Walzer Leavitt und heißt „Typhoid Mary – Captive to the Public’s Health“ .
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Bei der Beurteilung, ob das jahrzehntelange Wegsperren gerechtfertigt war, sollte man in diesem Fall nicht vergessen, dass Mary Mallon durch Ihr erneutes Arbeiten als Köchin mehrere Menschen infiziert hat und zwei Todesopfer verursacht hat.
Das wäre doch so etwas wie fahrlässige Körperverletzung und zweifacher Totschlag (man merkt jetzt, dass ich juristische Laie bin) und das wird in den USA wahrscheinlich mit einer langjährigen Freiheitsstrafe geahndet. Aber eine Verurteilung wäre der korrektere Weg, statt sie einfach weg zusperren.
Gibt es in Deutschland nicht auch so etwas wie “Sicherungsverwahrung” auch nach Verbüßen der Strafe, wenn man eine Gefahr für die Öffentlichkeit ist?
Hi Martin,
stimmt natürlich schon, und ist im Buch von Leavitt auch ausführlich diskutiert, ich hab den Aspekt in der Folge nur etwas vernachlässigt.
lg,
Richard
In Zeiten von Corona hört sich diese Folge so ganz anders an…
Sie ist (mal wieder) ein Beleg für folgenden Spruch: „Die Geschichte lehrt uns, dass uns die Geschichte nichts lehrt.“ 😀