GAG251: Der Schachtürke
Wir springen diesmal in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Automaten, also mechanische Konstrukte, die selbständig jene Dinge tun, die eigentlich lebenden Wesen vorbehalten waren, sind gerade der große Renner. Und auch in Wien konstruiert der Beamte Wolfgang von Kempelen einen solchen Automaten um die Kaiserin zu beeindrucken.
Wir sprechen über diesen Automaten – den Schachtürken – und die Erfolge, die er bald darauf in ganz Europa feiern wird. Doch der faszinierende Automat birgt ein Geheimnis, das die Menschen selbst lang nach dem Ableben seines Erschaffers beschäftigen wird.
Das Episodenbild zeigt eine Gravur aus dem Pamphlet über den Schachtürken von Karl Gottlieb von Windisch.
Die verwendete Literatur ist „Kempelen – Zwei Maschinen“ von Brigitte Felderer und Ernst Strouhal, und „The Turk“ von Tom Standage.
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Hallo.. ein Hinweis kam von mir und zwar Anfang März mit Hinweis auf diesen Artikel aus dem Magazin “Geo”: https://www.geo.de/wissen/22657-rtkl-legendaerer-automat-ein-bluff-und-doch-ein-meisterwerk-wie-das-geheimnis-des
Darin wird auch über die Verbindung zu Edgar Allan Poe berichtet, von der ich persönlich vorher nichts wusste.
DANKE für die tolle Folge und natürlich für den gesamten Podcast!!
Liebe Grüsse
Rainer
Danke für diese tolle Geschichte. Mir war die tatsächlich gar nicht so unbekannt, aber nicht in dieser Ausführlichkeit. Und zwar habe ich den Schachtürken, oder viel besser einen Nachbau davon in dem Computermuseum Heinz Nixdorf Forum Parderborn gesehen. Dort steht der im Teil für künstliche Intelligenz und soll den Zeitgeist der Automatisierung im späten 18. Jahrhundert zeigen.
Der Nachbau ist auch voll funktionsfähig und es gibt ein Video, wo der Automat nochmal im Stil der Vorstellungen von Wolfgang von Kempelen zum Leben erweckt wurde. Lohnt sich mal zu schauen um zu sehen wie faszinierend, der tatsächlich ist, wenn man keine Ahnung hat, dass noch jemand drin sitzt.
https://www.hnf.de/dauerausstellung/ausstellungsbereiche/die-mechanisierung-der-informationstechnik/fruehe-automaten-faszination-schachtuerke.html
Beste Grüße von Basti!
Hallo, der eine Hinweis kam von mir Anfang März mit dem Hinweis auf den Artikel im Geo-Magazin, der auch die Verbindung mit Edgar Allan Poe beinhaltet, die mir komplett neu war. Vielen Dank für diese Folge und dem gesamten Podcast!!
Liebe Grüsse
Rainer
Hallo,
sehr sehr schöne Folge. Viel Freude habt ihr ausgestrahlt, diese zu machen. Man muss auch mal Daniel für die fast immer richtigen Antworten loben, solche Situationen habt ihr selten, aber vielleicht habt ihr ja auch die falschen Antworten raus geschnitten 😀
Kenne die Geschichte vom Schachtürken tatsächlich schon vom Nachbau im weltgrößten Computermuseum in Parderborn. Muss aber auch anmerken, dass die Geschichte hier von Richard vorgetragen mir jetzt deutlich unterhaltsamer war, als die Erklärungen der Funktionsweisen im Museum. Also wirklich, die geschichtlichen Abläufe und dann so unterhaltsam vorgetragen wie von euch, fand ich jetzt deutlich belustigender als das Ding sich hinsichtlich der trockenen mechanischen Technik anzuschauen. Mir ist es in der Erinnerung aber relativ klein vorgekommen der Kasten, aber schon möglich dass man da gut reinpasst. Auch empfand ich das Ding da im Computermuseum fast unpassend, da es in der Etage ja so gar nicht um „Betrug“ ging 😀
Freue mich auf weitere solche unterhaltsamen Folgen 🙂 Vielen Dank
So eine geile G‘schicht! Ich pack es garnicht! Auch wenn ich schon mindestens 100 Folgen gehört hab, die hat mich wahnsinnig gefesselt! Weiter so! Auch die 60 Minuten haben mich ganz und garnicht gestört! Manchmal kürzt ihr der Zeit wegen Geschichten ab, was ich super Schade finde! Aber am Ende, seid Ihr die Besten! Werde euch weiterempfehlen 😉
GLG Bernhard aus Graz
Danke dir fürs Lob 🙂
Als Schachspielender Türke fühlte ich mich angesprochen 😉
Liebe Grüsse aus Istanbul & Wien
Hinsichtlich Kürzungen, bei der Hans Staden-Folge habt ihr bei Minute 14/15 sinngemäß gesagt ‚die Geschichte in 18min erzählt?’… Da fiel mir auf, dass ihr wohl 3-4 min raus geschnitten habt. Kann natürlich nicht beurteilen wie hörenswert diese waren, aber die Details solcher Lebensläufe sind ja höchst interessant und da muss ich Bernhard zustimmen 😉
Danke für die interessante Folge!
Eine kleine Anmerkung zu den Gemeinsamkeiten zwischen Schachtürken und Amazon Mechanical Turk (AMT) die ich wirklich bemerkenswert finde, auf die in der Episode aber nicht wirklich eingegangen wurde: AMT suggeriert letztendlich den Benutzern des Services auch, dass Aufgaben automatisch gelöst werden obwohl im Hintergrund die Arbeit durch Menschen verrichtet wird. AMT abstrahiert den Zugriff auf die menschliche Workforce durch eine Programmierschnittstelle (API). Mit Hilfe dieser API kann man Aufgaben deklarieren, Arbeiter rekrutieren und letztendlich hoch skalierbar Aufgaben lösen. Das kann teilweise in voll-automatischen Prozessen eingebunden sein bei denen nur Teilaufgaben nicht automatisiert werden können. Die Arbeiter sind für den Auftraggeber großteils völlig unsichtbar. Entsprechend wenige Gedanken werden sich oft über Dinge wie Arbeitsbedinungen für Arbeiter gemacht, was eine weitere Verbindung zum Schachtürken wäre: besonders gemütlich war es für die Person die sich im “Automaten” versteckt hat vermutlich auch nicht.
Literaturtipp: https://www.researchgate.net/publication/273109578_Difference_and_Dependence_among_Digital_Workers_The_Case_of_Amazon_Mechanical_Turk
Vielleicht habe ich es überhört aber…
die Verwendung “Jemanden eine Türken bauen” oder “irgendetwas türken” kommt von diesem Maschinchen… vg von der Ostsee…
Daher auch der Spruch : Einen Türken bauen.
Lieber Richard,
lieber Daniel,
vielen Dank für diese tolle Folge! Mir wurde euer Podcast vor ca. einem Monat das erste Mal empfohlen und seitdem höre ich Querbeet eure Geschichten aus der Geschichte. Der „Schachtürke“ gehört mit „Operation Mincemeat“ (Folge 259) zu meinen bisherigen Lieblingen! Vor allem, weil bei uns in der Familie seit einigen Wochen das Schachfieber wieder ausgebrochen ist. Das Buch von Tom Standage ist bereits bestellt. 😉
Unabhängig vom Inhalt der Folge: Der Name eines sogenannten Leporello kommt von Mozarts Oper Don Giovanni und der daraus sehr berühmten „Leporello-Arie“, in der der Diener Leporello die Liebschaften seines Meisters anhand einer Liste aufzählt bzw. vorsingt.
Viel Erfolg euch beiden weiterhin, ihr seid wirklich top! Mit Abstand einer der interessantesten und spannendsten Podcasts – außerdem ist eure Art sehr sympathisch. Und Österreich und Wien liebe ich sowieso!
LG und guten Rutsch!
Lena
Lustig: in diesem Podcast überlegt ihr, ob Zuhörer einen mehr hören als den anderen.
Ich höre unregelmäßig und nach Themengebieten und lande zu 90% beim selben Erzähler….
Tolle Geschichte: wie immer informativ, amüsant und mit Fakten gespickt.
Vielen Dank und macht weiter so!