GAG239: Die Zabern-Affäre
Wir springen in dieser Folge an den Anfang des 20. Jahrhunderts. In der kleinen Stadt Zabern im Elsass – das zu jenem Zeitpunkt gerade erst seit knapp zwei Jahren volles Mitglied des deutschen Kaiserreichs ist – sorgen im Oktober 1913 die Aussagen eines jungen deutschen Soldaten für Aufruhr. Schnell schaukelt sich die Sache zu einer veritablen innenpolitischen Krise hoch, die sich als symptomatisch für das militarisierte Kaisertum Wilhelms II. herausstellen wird.
Das erwähnte Buch ist Around the World in 80 Words von Paul Anthony Jones, außerdem war für diese Folge die Dissertation über Berthold von Deimling von Kirsten Zirkel äußerst hilfreich.
Das Episodenbild zeigt patroullierende deutsche Soldaten in Zabern im Jahr 1913.
AUS UNSERER WERBUNG
Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!
NEU: Wer unsere Folgen lieber ohne Werbung anhören will, kann das über eine kleine Unterstützung auf Steady tun.
Wir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts rezensiert oder bewertet. Für alle jene, die kein iTunes verwenden, gibt’s die Podcastplattform Panoptikum, auch dort könnt ihr uns empfehlen, bewerten aber auch euer ganz eigenes PodcasthörerInnenprofil erstellen.
Wir freuen uns auch immer, wenn ihr euren Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder sogar Nachbarinnen und Nachbarn von uns erzählt!
Der Ausdruck “Wackes” ist in der Form “Waggis” immer noch gebräuchlich. Es ist eine populäre Figur der Basler Fasnacht (Karneval) und stellt einen Elsässer Tagelöhner dar (https://de.wikipedia.org/wiki/Waggis).
Oh mein Gott, ich wohne im Grenzgebiet zum Elsass in der Pfalz und gebrauche immer noch das Wort Wackes für die Elsässer. Mir war gar nicht bewusst das das ursprünglich ein Schimpfwort war. Ob die Elsässer das heute noch so eng nehmen wage ich zu bezweifeln. In Köln gibt es übrigens eine Elsässer Wein Stube mit dem Namen Wackes ^^ das von einem Elsässer betriebn wird https://www.wackes-weinstube.de. Die Folge hat auf alle Fälle Spaß gemacht zu hören und sobald diese Corona Sache über die Bühne ist, werde ich Zabern mal einen Besuch abstatten (….und alle auf dem Marktplatz verhaften…Hahaha). LG, Andreas
Könntet ihr bitte mal als Bonus-Gimmick einen Zusammenschnitt aller bisher aufgezeichneten Ausgaben von Richards „Ja vielen herzlichen Dank!“ am Ende der Aufzählung der Spendernamen bereitstellen? Es ist mir unerklärlich, wie man etwas über eine so lange Zeit hinweg so unglaublich konstant sagen kann. Könnte genausogut voraufgezeichnet und reingeschnitten sein – ist es das am Ende vielleicht sogar? xD
Es ist, muss ich zugeben, jedes Mal frisch eingesprochen. Never change a winning team, wie man so schön sagt 🙂
Dann großes Kompliment für deine unglaubliche Konstanz!
Wagges od. Wackes wird wohl eine volkstümliche Anleitung von Vogesen im Französischen gesprochen “Vosch” sein, so die Erklärung Elsässer Freunde.
Leider bin ich durch fast 4 Monate HomeOffice kaum zum Hören meines Lieblings-Podcasts gekommen (normalerweise im Auto auf dem Weg zur Arbeit). Daher erst jetzt der Kommentar:
Ich wohne im Saarland und wir nennen im Grunde alle Franzosen im näheren Umfeld hinter der Grenze „Wackes“, bzw. „Die Wackese“ (Plural). Ich muss auch zu meiner Schande gestehen, dass das einen eher negativen Beigeschmack hat 🙁
Wir beschreiben also damit nicht die Deutsch-französischen-Freundschafts-Franzosen, denen man über eine nur auf dem Papier existierende Grenze von Schrebergarten zu Schrebergarten mit einem Glas Rotem zuprostet, sondern eher die Ballonseide und Adiletten tragenden, die Fußgängerzone in Saarbrücken überschwemmenden Franzosen.
Wobei es den Typ Mensch natürlich auch bei uns gibt, was wir aber in der Situation grundsätzlich gerne ausblenden 😉
Ihr beiden,
Ich habe Euren Podcast erst jetzt entdeckt. Derzeit höre ich ihn gerne beim Laufen – eher bei den nicht so anstrengenden Tempi 😹. Ich fahre seid über 30 Jahren zu meinem ehemaligen Physik-LK Lehrer ins Elsass, aber Wackes hatte ich noch nie gehört. Wahrscheinlich weil wir dann doch unter uns Nordrhein-Westfalen sind. Meine Frau (selbst Schwäbin) wusste aber gleich von der Wackes-Weinstube in unserer Domstadt zu berichten (Siege Kommenrar weiter oben). Also, alles klar, erster Schoppen nach dem Shut down im: Wackes. Viele liebe Grüße aus Hürth, Florian
Nach dem Anhören der Episode habe ich meine Frau, die aus FR bei Sarreguemines stammt, gefragt ob sie das angesprochene W-Wort kennt, worauf sich ihre Miene verfinstert hat. Also, ja, das Wort wird noch verwendet und ist sehr negative konnotiert bei grenznahen Franzosen.
Aber keine Angst, die Franzosen stehen um nichts nach und nennen ihre deutschen Nachbarn gerne “les boches” (also: Die Boschs). Dass das von der Marke der im Krieg gekaperten Panzer stammt, wie man sich erzählt, stimmt laut Wikipedia nicht (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnophaulismen_f%C3%BCr_Deutsche).
Noch eine kleine Anmerkung zur Episode: Man spricht von den annektierten Gebieten Elsaß & Lothringen. Tatsächlich wurde aber nur das Elsaß komplett annektiert plus ca 1/3 von Lothringen, nämlich das (teilweise deutschsprachige) Département Moselle.