GAG163: Vernepator Cur – der Hund im Hamsterrad
Wir springen in dieser Folge ins 16. Jahrhundert: in den Küchen, v.a. Englands, wird gerne Fleisch gebraten, die präferierte Zubereitungsart ist der Drehspieß. Wer aber will schon stundenlang neben dem Feuer stehen, um Fleisch zu drehen? Wir sprechen darüber, wie ein Hund – der Vernepator Cur, oder auch Turnspit Dog – ab dem 16. bis tief ins 19. Jahrhundert aus keiner respektablen Küche mehr wegzudenken war.
Unterstützt wurde diese Folge von Martin Hemmer mit einer kurzen Darbietung des Kinderlieds über den Hund, der in die Küche kam und ein unschönes Ende fand. Vielen Dank!
Literatur
Der in der Folge angesprochene Beitrag der Kitchen Sisters ist hier zu finden, das angesprochene Buch von Jan Bondeson heißt „Amazing Dogs: A Cabinet of Canine Curiosities“ und ist zum Beispiel hier zu finden.
Das Episodenbild zeigt die Darstellung eines Vernepator Cur aus einer Illustrated Natural History, veröffentlicht im Jahr 1862.
Einen Vernepator Cur bei der Arbeit gibt’s in einer Illustration aus einem Buch über Wales, veröffentlicht im Jahr 1800, hier zu sehen.
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Die Kitchen Sisters haben eine nette Slideshow zusammen gesteht,
http://www.mtpr.org/post/turnspit-dogs-rise-and-fall-vernepator-cur
in der nicht nur eine Zeichnung des Hundes zu finden ist:
http://mediad.publicbroadcasting.net/p/shared/npr/styles/x_large/nprshared/201805/311928748.jpg
sondern auch zwei Zeichnungen mit Rad, Ofen und allem Drum und dran.
http://mediad.publicbroadcasting.net/p/shared/npr/styles/x_large/nprshared/201805/311928637.jpg
http://mediad.publicbroadcasting.net/p/shared/npr/styles/x_large/nprshared/201805/311129346.jpg
Offenbar wurden die Hunde-Hamsterräder erhöht angebracht.
Mir erschließt sich nicht so ganz warum.
Gruß
Fabian
Tolle Bilder zu einer tollen Folge!
Ich würde spontan vermuten, wenn das Rad weit oben ist, sinkt die Fluchtgefahr des Hundes, weil diese sich nicht trauen, herunter zu springen. Außerdem hat man dann mehr Platz in der Küche.
Eine sehr schöne Folge!
Ich habe Euch erst vor zwei Wochen entdeckt und höre fleißig nach. Zuallererst aus Geschichtsinteresse, aber in Hamburg lebend und Wien liebend macht es natürlich nochmal so viel Spaß.
Geschichten aus der Geschichte, die Einblicke ins Alltagsleben und die “Denke” vergangener Zeiten ermöglichen, mag ich ganz besonders, aber wie ihr ja immer wieder erwähnt, ist die Quellenlage da oft doch eher dünn – schön, wenn es Euch trotzdem gelingt!
Langes Textes, kurzer Sinn: Passt! Weitermachen, die Herren!
Podcastsüchtelnde Grüße aus Hamburch
Danke für das Feedback, freut uns sehr!
Wieder absolut spannend und überraschend.
Die armen Hunde 🙁
Es würde mich wirklich brennend interessieren, ob sich bei Euch noch jemand wegen der Rasse gemeldet hat.
Hallo Richard, Vielen Dank für diese tolle Geschichte über den Canis vertigus und zwar aus verschieden Gründen.
Vor einigen Jahren habe ich mit der Familie eine Velotour an der Loire gemacht, bei der wir jeden Tag ein bis zwei Schlösser besucht haben, u.a. das Château de Troussay (https://chateaudetroussay.com). Bei der dortigen Führung wurde in der Küche speziell darauf hingewiesen, dass der Spiess im Kamin über bis zu acht Stunden von einem Uhrwerk gedreht wurde wie Du es am Ende Deiner Geschichte beschreibst.
Da ich Eure Geschichten gerne nachts höre und dabei dann selig einschlafe, brauchte ich drei Anläufe bis ich gehört habe, dass Du diese Technik zusätzlich zu den Vernepator Cur schon kennst. Sonst wüsstest Du es jetzt 🙂
Zum Zweiten lerne ich bei Euch immer auch etwas für eine Allgemeinbildung. Oft habe ich Hitchcocks „Vertigo“ geschaut und erst spät gelernt, dass Vertigo Schwindel bedeutet. Hier konnte ich nun mein Wissen testen.
Zuletzt, das Lied, welches Dein Bruder zur Einleitung gesungen hat, hat die gleiche Melodie wie „Mein Hut der hat drei Ecken“.
Und zu allerletzter @Daniel: Auch bei uns hiess der Backofen Röhre.
Macht weiter so. Wir hören Eure Geschichten immer gerne.
Hallo Daniel, ich glaube, du hast euren bayerischen Begriff für das Bratengefäß mit „Röhre“ irreführend übersetzt. Eine große Metallform, innen oft emailliert, kenn ich von meiner urmünchnerischen Schwiegeroma als „Raine“ (hab die Schreibweise noch schnell im Bayerischen Kochbuch nachgeschlagen); inzwischen haben wir sie geerbt und backen darin meist Zimtnudeln.
So, und jetzt weiter bei Minute 8:33, das klingt nach einer spannenden Richard-Folge.
Hallo Daniel, ich glaube, du hast euren bayerischen Begriff für das Bratengefäß mit „Röhre“ irreführend übersetzt. Eine große Metallform, innen oft emailliert, kenn ich von meiner urmünchnerischen Schwiegeroma als „Raine“ (hab die Schreibweise noch schnell im Bayerischen Kochbuch nachgeschlagen); inzwischen haben wir sie geerbt und backen darin meist Zimtnudeln.
So, und jetzt
In Terry Pratchetts Roman „Small gods“ gibt es eine Erwähnung der „Turnspit dogs“, als der Protagonist durch die Küchenräume der Zitadelle geht – zumindest in der OF. Ich weiß nicht, was die deutsche Übersetzung draus macht, befürchte aber Schlimmes. Den Roman habe ich schon oft gelesen/als Audiobuch gehört, aber erst nach Hören dieser Podcast-Folge ist mir diese kleine Anspielung im Roman bewusst geworden.
Zwei Fazits daraus (beide nicht unerwartet ;-):
1. Die Themen eurer Geschichten sind unglaublich interessant und erscheinen an völlig unerwarteten Ecken wieder.
2. Terry Pratchetts Romane sind voller Anspielungen und Referenzen, die man manchmal erst nach langer Zeit versteht.
Bitte macht weiter so, in Form, Sprache und Inhalt. Wir sind den Wienspaziergang nachgegangen und haben den Live-Abend in Wien sehr genossen, inklusive eines Sackerls.
Erstmal mit nem Gläschen anfangen, sehr sympatisch.
Kollegen auf dem Bau zwar nicht zu empfehlen aber im Büro kommt das gut an.
Inhaltich aber ganz zauberhaft. Mal ein anderer Blick auf die “Trethupen” Hunde.
… und ja, Eure Wünsche und Spässchen werden im Jahr 2022/2023 erfüllt. Ich höre tatsächlich die Folgen von 1 bis… durch. Ist auch jetzt noch toll.
Auch ich habe erst vor einiger Zeit mit eurem Potcast bei Folge 2 (warum nicht Nummer 1 weiß ich im Nachhinein nicht mehr, wurde aber später nachgeholt) begonnen und höre ihn seit dem chronologisch (heute diese Folge) durch. Übrigens immer wenn ich mit meinem kleinen Sohn im Kinderwagen beim Mittagsschläfchen und unserem Hund draußen unterwegs bin. Wird wohl noch einige lange Spaziergänge dauern bis ich “im heute” angekommen bin. Macht nichts, bisher hat mein Interesse keinen Deut nachgelassen. Ich freue mich schon auf die nächsten paar hundert Folgen.
P. S. Nur einmal bin ich in die Zukunft gesprungen. Wollte Wissen ob ihr den Beginn und das Ende jeder Folge bis heute durchgezogen habt. Ihr könnt euch nun vorstellen wie viele Bruno Kreiskys ich noch vor mir habe…