GAG291: Ein erfolgreicher Kampf gegen die Kolonialisierung

Wir springen ins 19. Jahrhundert nach Afrika. Genauer, in den östlichsten Teil des Kontinents, an das Horn von Afrika. Dort fand bei Adua am 1. März 1896 die bis dahin größte Schlacht der Kolonialgeschichte Afrikas statt. Und sie endete mit der ersten, vernichtenden Niederlage einer Kolonialmacht. Italien versuchte, ausgehend von der Kolonie Eritrea, seinen Machtbereich auszudehnen, doch das Kaiserreich Abessinien unter Menelik II. konnte sich erfolgreich dagegen wehren.

Äthiopien blieb damit das einzige afrikanische Land, das nie Kolonie war. Menelik II. gilt als der Begründer des modernen Äthiopiens. Unter seiner Herrschaft wurde unter anderem die heutige Hauptstadt, Addis Abeba, gegründet. Wir sprechen in der Folge, wie es zur Schlacht bei Adua kam, welche inneren Konflikte Menelik überwinden musste, um Kaiser zu werden und wie die Rastafari zu ihrem Namen kamen.

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21 Replies to “GAG291: Ein erfolgreicher Kampf gegen die Kolonialisierung”

  1. Micha

    Klasse Folge. Ich find es immer interessant etwas aus der Geschichte Afrikas zu hören weil man darüber in der Schule recht wenig mitbekommt. Übrigens gibt es Menelik auch als Anführer in Civ6

  2. Holger

    Danke für diese tolle Folge über ein Land das ich schon lange als Tipp einschicken wollte, sei es im speziellen die hier erzählte Episode oder die älteren Geschichten über Lalibela, Fasilidas und das Reich von Aksum.

  3. Jonathan

    Eigentlich wollte ich euch schon lange einmal den Tipp einsenden, die Geschichte von Alfred Ilg zu erzählen – ein höchst spannendes Leben hat dieser Mann nämlich geführt! Umso erfreuter war ich nun, dass er tatsächlich in eurer Folge erwähnt wurde, inkl. der Löwen-Anekdote!

  4. Ingo

    Begründeterweise seid ihr nicht für euren Blog nominiert ;).
    Dort wenigstens könnte man auf die Abstimmung für den Goldenen Blogger hinweisen und verlinken. Dass der Goldene Blogger jedoch keine Abstimmung anbietet – 22. April 2021, 15:06 Uhr – ist ein anderes Problem. 🙂

  5. Chris

    Da es mich ja auch interessiert hätte, habe ich recherchiert, wie die Abstimmung funktioniert. Das Voting läuft über eine starke Zeitspanne von drei Minuten (ja, so habe ich auch geschaut) und zwar über Twitter. Dem richtigen Kanal folgen und auf den richtigen Start-Tweet warten…

    Quelle: „Wie funktioniert das Online-Voting“ auf https://die-goldenen-blogger.de/neuigkeiten/how-to-support-how-to-win-alles-was-ihr-zur-preisverleihung-wissen-moechtet_55635.html.
    In der dortigen Kommentarsektion lassen die Leute eh auch ihren Unmut über das Online-Voting aus 🙂

  6. Fabi

    Hi,
    tatsächlich eine irre spannende Folge über ein interessantes Land das mit seiner partikularen Geschichte hervorsticht (afrika- und weltweit).
    Äthiopien ist zur Zeit auch wieder vermehrt im Fikus der Öffentlichkeit durch einen relativ jungen MP (Abiy A. Ali), den Tigray-Konflikt und den GERD (Grand Ethiopian Renaissance Dam), der Konflikte mit Sudan und Ägypten mit sich bringt.
    Als Marathoni denk ich natürlich auch an die zahlreichen Läufer*innen die dieses Land hervor gebracht hat.
    lg fabi

  7. Fabian

    Hallo ihr zwei, danke für die Folge. Ich bin beim Rückwärtshören gerade von Folge 160 hierhin gesprungen und etwas verstört. Kann es sein, dass ihr die Geschwindigkeit des Podcasts künstlich beschleunigt? Das wirkt unglaublich gestresst und überhaupt nicht mehr so gemütlich wie „damals“. Ich hätte gerne wieder euer natürliches Tempo, wenn ich das wünschen dürfte

    • F.-J. Baartz

      Hallo,
      ich habe das gleiche Empfinden. Da scheint etwas nicht zu stimmen… Würde mich auch über eine klare Aussage der beiden freuen.
      Fritz

  8. Joachim Rosenberger

    Eine Fußnote dazu aus der Literatur- bzw Lyrikgeschichte: der französische Lyriker Arthur Rimbaud war ja dem heimischen Literaturbetrieb sehr jung entflohen und nach einigen Umwegen in Afrika als Händler in der äthiopischen Provinz Harar gelandet und sehr erfolgreich. 1887 verkaufte er Menelik in Entotto 2.000 hochmoderne Remington-Gewehre, die wesentlich zum Sieg der Äthiopier über die Italiener beitrugen.
    Als Italien 1935 Äthiopien eroberte, kämpften seine Soldaten mit denselben Waffen, die sie schon 40 Jahre vorher benutzt hatten.

  9. Thomas Garl

    Danke für die spannende Folge!
    Schon in der letzten Folge haben mir die erwähnten Verknüpfungen zur Musik (Phantom Ghost und jetzt Iron Maiden als Nachtrag) – eine Menge Spaß gemacht.
    Dieses Mal sind mir beim Hören einige Verknüpfungen zu Namen aus dem Hip Hop aufgefallen, über die ich mich gefreut habe, deswegen hier meine kleine Rap-Randnotiz:
    Es geht los mit dem Rapper Ras Kass, der seinen Namen in Anlehnung an Ras Kassa bzw. Yohannes IV. gewählt hat. Der Name des Rappers ILoveMakonnen bezieht sich natürlich auf Haile Selassie bzw. Ras Tafari Makonnen. Und dann gibt es noch den Rapper Sir Menelik – hier bin ich mir nicht sicher, aber auch hier könnte es wohl eine eine Verknüpfung zur Geschichte Äthiopiens geben.
    Was kommt nächstes Mal – Techno?!? 😉

  10. Andreas

    Moin , Ich bin Berufskraftfahrer und habe es nun endlich geschafft alle Folgen zu hören ich habe nur 6 Monate gebraucht … ^^

    Macht so Weiter.

    Gruß Bremen
    Ps. Meine Webseite hat was mit dem Hobby meiner Frau zu tun (Pokemon Go) 😉

  11. Johannes

    Wieder (wie immer) eine sehr interessante Folge. Vielen Dank.

    Eine Nachfrage: Daniel sagt, die Schlacht sei die einzige Niederlage einer Kolonialstreitmacht in Afrika und in den Show Notes heißt sie die erste Niederlage. Müsste man nicht z.B. auch die Schlacht bei Isandhlwana (1879) mitzählen? Oder ist gemeint, dass der ganze Feldzug erfolglos war?

    • Daniel

      Ja, genau, das habe ich etwas unglücklich formuliert. Gemeint ist, dass sie nicht nur eine Schlacht verloren haben, sondern die weiteren Kolonialisierungspläne im Osten Afrikas aufgeben mussten – zumindest bis 1935.

  12. Stefano Marongiu

    Habe von meinem Bruder von diesem Podcast erfahren und bin als geschichtsinteressierter Mensch begeistert! Großes Kompliment!

  13. Bettina

    Super! Danke für diese interessanten und spannende Geschichten. Bin erst bei Folge 61 😉 aber: macht bitte weiter so, ich hole auf.

  14. Mike Spriestersbach

    Danke für die von mir herbeigesehnte Folge GAG291 und zum Thema noch einige Aha-Momente für Daniel, auch den ein oder anderen Leser der Kommentare und vielleicht auch noch einige Themen für die Zukunft:
    Der legendäre Staatengründer Menelik I. lässt sich ziemlich genau einordnen auf das Jahr 476 nach dem Auszug aus Ägypten was dem Jahr 966 v.Chr entsprechen würde. Besagter Menelik I. war nämlich der gemeinsame Sohn von König Salomon und der sagenhaften Königin von Saba deren Reich beide Seiten des roten Meeres umfasste was dem Norden Äthiopiens und dem heutigen Jemen entsprechen würde. So jedenfalls erzählt es der äthiopische Gründungsmythos Kebra Negest. Aus dieser Quelle speist sich auch der Glaube der koptischen Kirche im Besitz der Bundeslade zu sein, deren Kopie übrigens in jeder geweihten Kirche Äthiopiens aufbewahrt wird. Auf die Kebra Negest beriefen sich dann auch alle späteren Herrscher des Landes, bis auf den angesprochenen Theodrowos II dem in einem letzten Versuch die Ära der Prinzen zu verlängern von den Ras und dem Oberhaupt der Kirche diese Legitimation verweigert wurde, was ihn dann dazu brachte sich außenpolitisch legitimieren zu wollen. Mit dem besprochenen Ergebnis der britischen Strafexpedition. Der damals in Europa bekannteste Feldherr Meneliks II. war Ras Endelkachew Makonnen, der Vater von Haile Selassie I. Er eroberte für Menelik II. den Ogaden, die Gebiete bis Lake Rudolph (Turkanasee) und im Südwesten (Gambela). So holte sich Menelik die ökonomische Grundlage seines späteren Reiches in Form der Exportgüter Kaffee, Ananas (ein äthiopisches Wort), Gold und Elfenbein. Zudem entband ihn dieses Engagement von der Verpflichtung Kaiser Johannes bei der Abwehr der Madhisten im Norden behilflich zu sein. Dort hatte der Feldherr Johannes, Ras Alula bereits 1879 die Italiener in der Schlacht bei Dogali an die Küste zurück gedrängt. Nach dem Tod Johannes IV. nutzten die Italiener die Rivalität zwischen dem eigentlichen Thronfolger Mengesha Johannes und Menelik um ins äthiopische Bergland vorzudringen. Hier nun kommt es zur finalen Auseinandersetzung zwischen Italien und dem nunmehr unter Menelik vereinigten Äthiopien. Der Schlachtplan ähnelt in Verhältnis und Taktik sehr General Custers Niederlage am Little Big Horn. Die Italiener lassen sich zu einer Dreiteilung verleiten und werden nacheinander von einer riesigen Übermacht aufgerieben. „Sie haben sich verlaufen“ ist bestenfalls Blackshaming und soll höchstens die taktischen Fehler Italiens kaschieren. Ansonsten habe man doch keinesfalls gegen diese unzivilisierten Wilden verlieren können. Militärhistorisch ist diese These absolut unhaltbar. Im Gegenteil lässt der strategische und geeinte Erfolg den Machthunger der europäischen Mächte zur Vereinnahmung dieses letzten weißen Fleckes im kolonialen Rennen bis zum Tode Meneliks verstummen. Erst dann wird der Einfluss der Entente-Mächte wieder signifikant als man sich in die Thronfolge einmischt und kurzerhand eine Kampagne zum Sturz des regulären Thronfolgers Lij Jassu mitträgt, dessen Sympathie für die Mittelmächte in London, Paris und Rom mit Sorge betrachtet wurde. Jetzt erst bringt die Gegenseite Ras Tafari Makonnen später Haile Selassie I. ins Spiel.

  15. Heiko von Thaden

    Den Kampf Meneliks gegen die italienischen Kolonisatoren fand ich sehr interessant, besonders, weil auch über die wenig bekannte afrikanische Geschichte gesprochen wurde. Spannend wäre wenn ihr auch eine Folge zum fas 80jährigen Kampf der Aschanti gegen die Engländer an der Goldküste was bringen könnten.

  16. Claudia

    Wie immer super spannend. Habe Euren Podcast erst kürzlich entdeckt und höre mir jetzt alle Folgen an. Sehr interessant finde ich auch den Zusammenhang mit den Rastafaris auf Jamaica und Haile Selassie. Vielleicht könnt Ihr da auch einmal eine Folge machen.
    Liebe Grüße

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