GAG475: Eine kleine Geschichte des Anzugs

Es geht mal wieder um Modegeschichte: Im 18. Jahrhundert entstand ein Kleidungsstück, das in relativ kurzer Zeit fast auf der ganzen Welt zur Alltags- und Festagskleidung für Männer wurde. Und auch wenn die Französische Revolution für ein Ende der ständischen Kleiderordnung sorgte und dank der Sansculotten die Kniebundhosen aus der Mode kamen, wurde der Anzug nicht in Frankreich erfunden.

Wir sprechen in der Folge über Baumwolle als Motor der Industriellen Revolution, Röcke, Hosen und Hemden und warum es gar nicht so einfach ist, einen Anzug zu tragen.

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Literatur

  • Anja Meyerrose: Herren im Anzug. Eine transatlantische Geschichte von Klassengesellschaften im langen 19. Jahrhundert, 2016.
  • Der Herrenanzug | Geschichte schreiben | ARTE: YouTube Video

Erwähnte Folgen

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15 Replies to “GAG475: Eine kleine Geschichte des Anzugs”

  1. Christiane Benak

    Hallo. Jetzt habe ich mir erstmal ne Eintrittskarte für nächstes Jahr in Hannover gesichert. Ich habe in diesem Jahr schon den Bobcast im Aegi besucht und finde ,das das Format auch auf der Bühne sehr gut funktioniert.
    Im Moment bin ich direkt süchtig nach eurem Podcast und habe ja noch viele Folgen zum Nachhören. Im Auto, beim Kochen, zum Entspannen und auch zum Einschlafen.
    Weiter so. Ihr werdet auch in Norddeutschland sehr gerne gehört 😉👍🏻🥰.
    Liebe Grüße aus Langenhagen, Christiane

  2. Chris

    Hey, danke für diese tolle Folge.
    Eine kleine Anmerkung zum Thema Hoodie: Das ist nicht nur in den USA in der IT mittlerweile normal sondern auch in Deutschland. Schon vor Covid war der Umgang mit Kleidung im Büro sehr legere und seit die sozialen Einschränkungen zurückgenommen wurden spielen Anzüge in der IT nahezu keine Rolle mehr. Der Hoodie ist ein bisschen der neue Anzug geworden.

  3. Hannah

    Hey,
    Vielen Dank für die spannende Folge.
    Ich Waagen ein weiterer Durchbruch fehlt aber noch: Der Moment in dem auch Frauen begonnen haben Anzug zu tragen und damit nochmal die Bandbreite an Anzügen sehr erweitert haben 😊
    Beste Grüße

  4. Maria

    Wer schon mal einen Sandeman Sherry getrunken hat, weiß wie die spanische Capa (Umhang, nicht Mantel) und der runde Hut aussehen.

    https://www.sandeman.com/sherry-wine/visit/sherry-bodegas/

    Sie wird heute noch zu besonderen Anlässen von eher versnobten Konservativen getragen, aber auch von manchen ehrwürdigen Intellektuellen älterer Jahrgänge.
    Mit dem Hut aber mehr in Andalusien. Der Hut ist typisch andalusisch.

    Sie ist auch die Standardkleidung beim Auftritt musizierender studentischer Vereinigungen der verschiedenen Universitäten, „La Tuna“, das waren früher nur Männer, inzwischen gibt es auch weibliche Tunas mit Capas.

    • Anette

      Interessant! Und ich musste sofort an den Comic „V for Vendetta“ denken – da ist die Kleidung genau das Gegenteil von „versnobt konservativ“ … sondern tatsächlich subversiv wie vom Marqués befürchtet

      • Maria

        Inzwischen ist ja seit dem Versuch die Capa zu verbieten viel Zeit vergangen. Jetzt ist es keine Alltagskleidung mehr, sondern ein Accessoire, mit dem man die Zugehörigkeit zur Spanischen Tradition manifestiert, und das geschieht nicht gerade in subversiven Kreisen.
        Das ist so ähnlich wie mit der so genannten Trachtenmode in Süddeutschland. Man bezieht sich stolz auf frühere Zeiten und nennt es Tradition, ungeachtet dessen, wer damals diese Kleidung in welchem Zusammenhang getragen hat.

  5. Valeria Mangione

    GROSSARTIG! ich schließe mich Richards Worten an.
    Vor meinem inneren Auge lief während des Hörens der Film dazu ab.
    Habe die Folge seehr genossen- danke Daniel!
    Und- anschließend konnte ich die Anzüge, die mein Großvater und mein Urgroßvater auf den uralten Fotos tragen benennen. Wie cool ist das!
    Ich bin ganz bei Hannah … bitte bald das weibliche Pendant dazu.
    Diesmal habe ich eine Minute nachdem die Karten zu bekommen waren, meine Wienkarten erstanden. Happy about that! Letztes Mal ging ich leer aus.
    Ci veddiamo a Vienna 🙋🏻‍♀️

  6. Anette

    Interessante und und amüsante Folge!
    Gewundert habe ich mich über Anzüge aus Baumwolle? Ich war immer der Meinung, dass die klassischen Gesellschaftsanzüge aus feinem Wolltuch geschneidert wurden? Baumwoll-Twill sehe ich doch eher beim Arbeiter-Anzug („boiler suit“) und Trenchcoat?
    Während ich das Internet nach Bildern von den verschiedenen Anzügen durchforscht habe, bin ich auf etwas gestoßen, das mir den Atem verschlagen hat:
    Donald Trump in White Tie Attire bei einem Dinner mit der Queen…
    😮😳😵‍💫
    Leute, googelt das, es sieht unfassbar peinlich aus: um seinen – äh – Umfang zu verbergen, der normalerweise in diesen über-übergroßen Sackos verschwindet, trägt er eine viel zu lange Weste, die unter dem Frack rausschaut wie eine Freimaurerschürze…

    • Katrin Bartels

      Werter Richard, werter Daniel
      Ich schliesse mich Anette an. Der heutige elegante Anzug ist entweder aus Wolle oder schon legerer aus Leinen. Ihr hattet ausgeführt, dass dies auch die Vorgängermaterialien waren. Wenn der „Ur-Anzug“ aus Baumwolle gewesen wäre, dann hätte es beim Material einmal die Veränderung hin zur Baumwolle und dann (wann?) die Rückkehr zu Wolle oder Leinen geben müssen. Das erscheint mir wenig einleuchtend.
      Als Baumwoll-variante kommt mir der Cordanzug in den Sinn. Dies aber eine zeitlich begrenzte Modevariante und kein allgemeingültiger Trend.
      Vielleicht müsst ihr da nochmals nachschärfen. Denkbar wäre, dass die industrielle Revolution es erlaubt hat, sehr feine Wollstoffe herzustellen, die sich für die Anzüge gut eignete… Ich bin gespannt, ob ihr dazu noch etwas findet.
      Herzlich Katrin

  7. Dan Richter

    Lieber Daniel, lieber Richard
    Ich mag euren Podcast gern und habe alle Folgen gehört. Aber: Ihr verliert zunehmend ein Element, das in den frühen und mittleren Folgen immer dabei war und inzwischen zur Rarität wird: Die Geschichte aus der Geschichte. Die Anzug-Folge war zwar nett, und ich höre euch gern plaudern, aber sie hatte etwas Lexikonhaftes. Daniel, du stellst zwar hübsch die Zusammenhänge her, aber es gibt keine einzige Story.
    Kommt mal zurück zu eurem Markenzeichen, wie etwa in GAG 328, als die Brand-Story der Folge vorangestellt wird.
    Alles Gute
    Dan

  8. Raffaela

    Werter Daniel, werter Richard,
    ich muss schon sagen, manchmal lernt man schon erschreckende Dinge in eurem Podcast: Mein Hut, der hat drei Ecken?! Eine kleine Befragung hat ergeben, dass es tatsächlich eine Freundin gibt, die das Lied so kennt – aber wir anderen kennen es nur mit „Mein Hut, der hat drei Löcher… „. Es scheint die in Oberösterreich gängige Version zu sein und ich muss sagen, sie drückt auch mehr Liebe zum Hut aus! Wenn dein Hut drei Ecken hat, schön und gut, aber mit drei Löchern hast du ein Problem, wenn es regnet – aber es ist noch immer dein Hut!
    Eine kurze Internetsuche hat noch gefunden, dass es eine Version von Nena gibt, in der in der zweiten Strophe von einem Schuh mit drei Löchern gesungen wird und eine Version mit „Mein Hut, der hält drei Liter…“
    P.S.: Ich liebe euren Podcost und konnte zwei der Befragten bekehren. Wir freuen uns schon auf den Auftritt in Telfs. 😀

  9. Yewa

    Ich bin etwas spät dran…

    Meinem Mann habe ich für die Hochzeit 2008 einen Stresemann verpasst, weil ich den unheimlich chic und schön finde.

  10. AJ

    Bei „untertags“ musste ich immer an „unter Tage“, also unter der Erde im Bergwerk denken. Das führte zu einigen amüsanten Assoziationen.
    Ein Hoch auf die Sprachvielfalt und vielen Dank für die schöne Folge.

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