GAG472: Die Antoninische Pest

Vorab eine kleine Inhaltswarnung: wir sprechen in dieser Folge viel über Krankheit und Tod, vor allem in der Einleitung, in der zusätzlich noch einige andere ungustiöse Dinge erwähnt werden.

Wir springen in dieser Folge ins Jahr 166. An der östlichen Grenze des Reichs wurde gerade der Partherkrieg beendet, die Soldaten kehren nach Rom zurück und – zumindest so die Darstellung der römischen Geschichtsschreibung – bringen damit auch eine Krankheit mit, die Rom bis zu jener Zeit noch nicht erlebt hat.

Wir sprechen in dieser Folge über die Antoninische Pest, die auch heute, fast 2000 Jahre später, ein Mysterium darstellt, und die deshalb in der Geschichtsschreibung immer wieder unterschiedlich bewertet wurde. Es ist aber gut möglich, dass sie nicht nur die erste Pandemie, sondern auch ein Katalysator des Niedergangs des Römischen Reichs war.

Literatur

  • Colin Elliott. Pox Romana: The Plague That Shook the Roman World. Princeton University Press, 2024.
  • Donald J. Robertson. Marcus Aurelius: The Stoic Emperor. Yale University Press, 2024.
  • Walter Scheidel. Escape From Rome: The Failure of Empire and the Road to Prosperity. Princeton University Press, 2019.

Erwähnte Folgen

Das Episodenbild zeigt einen Ausschnitt der sogenannten Galenosgruppe, aus dem Wiener Dioskurides.

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9 Replies to “GAG472: Die Antoninische Pest”

  1. Thomas+K

    Das Wort „Pest“ kommt ja vom lateinischen pestis = Epidemie. Kein Wunder, dass das Ding Antoninische Pest genannt wurde.

    GAG466: „Julia Felix und das Ende Pompejis“ fehlt im Moment noch in der Liste der erwähnten Episoden.

  2. Frank

    Großartige Folge wieder! Nur Korrektur am Ende: Die Dinosaurier wurden nicht vernichtet ;). Die Aves, 100% Dinosaurier, bilden mit über 18.000 Arten die vielfältigste Gruppe der Landwirbeltiere 😉 (ok, die fliegen auch).

  3. Julia

    Tolle Folge, mein romantisches Bild von römischen Bädern ist jetzt definitiv zerstört.
    Wer die Fäkalsituation einer römischen Stadt mal selbst erleben möchte, kann auf eigene Gefahr das Frankfurter Bahnhofsviertel besuchen, da ist das defäkieren auf die Straße bis heute normal

  4. Julia

    Wäre es möglich, das Feedback zur vorherigen Folge wieder am Anfang der aktuellen Folge zu besprechen?

    Ich mag die FeedGAGs sehr, aber der letzte ist jetzt ein Vierteljahr in der Vergangenheit, und dass das Feedback jetzt ein Quartal lang nicht besprochen wird ist irgendwie unbefriedigend.
    Das alte System war doch super und hat sehr sich toll in die Folgen integrieren lassen

  5. Andreas

    Super Folge, die Antoninische kannte ich schon nd hat mich immer fasziniert. Dazu pasend wäre jetzt noch etwas über die Cyprianische Pest, um 250 und mitten in der Krise des 3.Jh – bei der vermutet man ja Masern, oder ein Ebola ähnliches hämorrhagisches Fieber, ein bisschen wie das englische Schweissfieber. Vielleicht in einer Feedgag Folge?

  6. aex

    Vielen Dank für die wieder einmal höchst hörenswerte Folge! Die Einleitung war eine der interessantesten und intensivsten, die ich je gehört habe – großartig!

    Zwei Anmerkungen:
    Juvenal als Satiriker ist als Quelle immer mit Vorsicht zu genießen. Sein Werk ist sehr poetisch und mehrdeutig und in der Forschung wird immer diskutiert, ob er wörtlich genommen werden darf oder andere Ziele verfolgt.

    Zu den beiden Kaisern Mark Aurel und Lucius Verus wäre vielleicht noch erwähnenswert gewesen, dass sie Adoptivbrüder waren.

    Bei den ganzen aufgezählten Ekeln frage ich mich, ob es wirklich alles so war oder in vielen Fällen Details der heutigen Forschung einfach unklar sind, weil es keine Quellen dafür mehr gibt. Aber interessant ist hier auch, wie „normal“ das für die Bevölkerung war, worüber wir uns jetzt ekeln.

  7. Rainer

    Seit ich diesen History Podcast vom BR gehört habe, https://www.br.de/mediathek/podcast/alles-geschichte-history-von-radiowissen/voelkerwanderung-und-danach-wer-ist-wirklich-warum-gewandert/2096824 habe ich das Gefühl, dass wir die Verwendung der Begriffe „Völker“, „Stämme“ und „Völkerwanderung“ neu denken sollten.

    Denn wenn man den Kolleg:innen glauben kann und ich sie richtig verstanden habe, dann waren die, die da gewandert sind, ja wohl keine ethnisch heterogenen Abstammungsgemeinschaften, die ihre angestammte Scholle verlassen haben und zu neuen Ufern aufgebrochen sind (wie uns unser klassisches im Nationalismus des 19. Jahrhunderts entstandenes und durch den NS geprägtes Geschichtsbild weis machen wollte), sondern mehr oder weniger bunt zusammengewürfelte Haufen, die durch Anführer:innen und gemeinsame Interessen zusammengehalten wurden und durch Fremdbezeichnungen zu Namen und Identität gekommen sind.

    Wohl deswegen gibt es grade zur Zeit der „Völkerwanderung“ so viele „Stämme“, von denen man nicht weiß, wo sie „ursprünglich“ beheimatet waren. Weil sie vielleicht erst im Laufe dieser Zeit entstanden sind.

    Was meint ihr dazu?

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