GAG466: Julia Felix und das Ende Pompejis

Wir sprechen in dieser Folge über den Untergang der antiken Stadt Pompeji, aber auch über die Ausgrabungen, die die Stadt nach hunderten von Jahren wieder zutage förderten. Im Zuge dieser wurden nicht nur die diversen Tempel, das Forum oder öffentliche Bäder, sondern auch ein ganz bestimmter Gebäudekomplex ausgegraben. Es ist die Anlage der Julia Felix, über die wir zwar relativ wenig wissen, deren unternehmerische Tätigkeiten uns aber Aufschluss sowohl über die Möglichkeiten von Frauen in der antiken römischen Gesellschaft, als auch über einen ansonsten wenig beleuchteten Teil der römischen Gesellschaft geben.

Zu hören ist auch Dr. Emma Southon, die in ihrem Buch „A History of Rome in 21 Women“ über Julia Felix geschrieben hat.

Literatur

  • Emma Southon. A History of the Roman Empire in 21 Women. Simon and Schuster, 2023.
  • D’Ambra, E. ‘Real Estate for Profit: Julia Felix’s Property and the Forum Frieze.’ In „Women’s Lives, Women’s Voices. Roman Material Culture and Female Agency in the Bay of Naples“, edited by B. Longfellow and M. Swetnam-Burland, 85–108. Austin, TX: University of Texas Press, 2021.
  • Emanuel Mayer. The Ancient Middle Classes. Harvard University Press, 2012.
  • Mary Beard. Pompeji. Das Leben in einer römischen Stadt: Das Leben in einer römischen Stadt. FISCHER E-Books, 101 n. Chr.
  • Parslow, Christopher. „Documents illustrating the excavations of the Praedia of Julia Felix in Pompeii“. Rivista di Studi Pompeiani 2 (1988): 37–48.
  • Zanker, Paul. „Stadtbilder als Spiegel von Gesellschaft und Herrschaftsform“

Das erwähnte animierte Video der Zerstörung:

Erwähnte Folgen

Das Episodenbild zeigt einen Ausschnitt des Freskos im Anwesen der Julia Felix: ein Kunde, der Brot kauft.

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10 Replies to “GAG466: Julia Felix und das Ende Pompejis”

  1. Morten

    Hallo,
    vielen Dank für die schöne Folge. Mir sind in Richards längerer Einführung zwei Ungenauigkeiten aufgefallen:
    1. Plinius der Ältere war nicht nur Naturforscher, sondern auch Präfekt von Misenum, einem der wichtigsten Flottenstützpunkte des gesamten römischen Reiches, am Rande der Bucht von Neapel. Deswegen hatte er überhaupt Zugriff auf Schiffe und konnte sich den Ausbruch näher anschauen. Wie sein Neffe schreibt, starb er ja auch nicht aus reinem Forschungsinteresse, sondern weil er in Stabiae Menschen retten wollte. (Die Ruinen von Misenum kann man neben denen von Herculaneum und Pompeji übrigens heute noch anschauen, bzw. sogar ertauchen, wenn man mag. Die Stadt war so etwas wie das St. Tropez der damaligen Zeit, viele römische Senatoren hatten dort ihre Sommervillen. Sie liegt nahe der phlegräischen Felder, einem weiteren Vulkan in der Nähe von Neapel, der bei einem Ausbruch in der Zukunft noch viel gefährlicher sein könnte als der Vesuv.)
    2. Karl/Carlos III. war völlig korrekt König von Spanien, allerdings nicht gleichzeitig König von Neapel. Als er 1759 König von Spanien wurde, hat er den Thron von Neapel und Sizilien 1759 an seinen minderjährigen Sohn Ferdinand abgetreten, der dann bis 1825 König von Neapel und Sizilien (ab 1815 König beider Sizilien) war. Damals gab es ja bei beinahe jeder Thronbesteigung einen Erbfolgekrieg und den haben die spanischen Bourbonen dadurch verhindert.

    • Julian

      Schöne Folge!
      Ich möchte an der Stelle allen, die sich gerne etwas Unterhaltung gönnen wollen, etwas nichtwissenschaftliche Literatur ans Herz legen: Pompeji von Robert Harris ist, wie ich finde, in erster Linie ein unheimlich lebendiger historischer Roman aber außerdem, besonders, wenn ich das mit Richards Ausführungen vergleiche, scheint Harris sich weitestgehend an den realen Hergang des Ausbruchs gehalten (und außerdem eine spannende Geschichte drum herum gesponnen) zu haben.
      Und ähnliches kann ich auch zu seinen Büchern über Cicero sagen, aber das passt vielleicht zu einer späteren Podcastfolge 😉

      • Anette

        Zufällig war ich gerade dabei, Pompeii von Robert Harris zu lesen, als ich die Podcast-Folge hörte… so wusste ich dann später, dass es kein gedankenlos gewählter Name ist, als jemand im Aufruhr der Flüchtenden nach seiner Frau sucht:
        **“Julia Felix? You must know her. Everyone knows her.” His voice was trembling. He called out, “Has anyone here seen Julia Felix?”**
        Ich finde ebenfalls, dass die Mischung von Fakten und Fantasie gut gelungen ist, und besonders haben mir die interessanten Details über den Aquädukt-Bau gefallen… die auch eine Podcast-Folge füllen würden 😉

  2. Michael

    Vielen Dank für die wunderbare Episode. Ich bin gerade im Urlaub und habe vor zwei Tagen den empfehlenswerten Roman von Eugen Ruge „Pompeiji“ beendet, in der Iulia Felix auch als kleine Nebenfigur auftaucht. Perfektes Timing 👍

  3. Michaela

    Sehr spannend erzählte Folge, die Zeit wurde richtig lebendig!
    Was ich mir wünsche, wäre ein Exkurs in die Unterschicht der römischen Bevölkerung ( Sklaven, Bettler…) und ihre Bedeutung für die Gesellschaft damals!

  4. Reto

    Eine sehr spannende und unterhaltsame Folge. Wie es der Zufall so will, gehe ich nächsten Sonntag nach Pompeji und freue mich jetzt sogar noch mehr darauf.

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