GAG453: Pemmikan und der Pelzhandel in Nordamerika
Wir springen in dieser Woche nach Nordamerika. Wir sprechen über den Pelzhandel des 18. und 19. Jahrhunderts, der lange Zeit von zwei großen Handelsunternehmen dominiert wurde. Den Treibstoff für die Expansion lieferte allerdings eine ganze bestimmte Speise: Pemmikan. Wir sprechen in dieser Folge darüber, was Pemmikan ist, woher es kam und weshalb es schließlich auch Auslöser für etwas war, das heute als der Pemmikan-Krieg bekannt ist.
Literatur
- Christopher Adams, Gregg Dahl, und Ian Peach. Métis in Canada: History, Identity, Law and Politics. University of Alberta, 2013.
- George Colpitts. Pemmican Empire: Food, Trade, and the Last Bison Hunts in the North American Plains, 1780–1882. Cambridge University Press, 2014.
- Harold Innis. The Fur Trade in Canada. University of Toronto Press, 2017.
- J. M. Bumsted. Lord Selkirk: A Life. Univ. of Manitoba Press, 2008.
- Jeffrey M. Pilcher. Food in World History. Routledge, 2017.
- Louis Aubrey Wood. The Red River Colony a Chronicle of the Beginnings of Manitoba. 2011.
Erwähnte Folgen
- GAG149: Die Kabeljaukriege – https://gadg.fm/149
- GAG116: Über Basken, Wale und ein Massaker auf Island – https://gadg.fm/116
- GAG397: Hy Brasil – https://gadg.fm/397
Das Episodenbild zeigt die Darstellung eines Métis um 1825.
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Sehr spannende Geschichte.
Ich war gut 20 Jahre lang beruflich sehr viel unterwegs. Irgendwann 2003-2005 war ich im Norden Albertas in Kanada. Der Kunde hieß Mackenzie Pork und der Ort bzw der County hieß auch Mackenzie.
Ihr habt ja auch kurz darüber gesprochen, dass der Bisonbestand aufgrund des Fleischhandels stark dezimiert wurde.
Habe gerade vor kurzem eine Dokumentation dazu gesehen: Neben dem Fleischhandel hat die US-Regierung unter dem Namen The Still Hunt Millionen Bisons einfach erschießen lassen, um dem traditionellen Leben der Prärieindianer die Grundlage zu entziehen. Noch 1870 gab es in der Prärie zehn bis 15 Millionen wilde Bisons. Knapp zwei Jahrzehnte später waren es weniger als 100 Tiere.
Dank der Lektüre von “Umpah-Pah, die tapfere Rothaut” konnte ich im Gegensatz zu Daniel direkt etwas mit Pemmikan anfangen.
In der kleinen Comic-Serie von Groscinny und Uderzo, also den Autoren von Asterix, geht es um die Abenteuer des Indianers Umpah-Pah mit seinem europäischen Freund, ein französischer Kadett. Dieser trägt eine Perücke und bekommt daher von Umpah-Pah den Namen Doppelskalp.
In der Geschichte fordert Umpah-Pah Doppelskalp auf, Pemmikan zu essen. Zunächst schmeckt es ihm, als Umpah-Pah ihm aber die Inhaltsstoffe aufzählt, wird es ihm schlecht.
Laut Wikipediaeintrag ist Umpah-Pah ein Vorläufer von Asterix. Ich finde die Geschichten haben auch schon die Leichtigkeit und den Witz der ersten Asterix-Bände.
Hier der Wikipedialink
https://de.wikipedia.org/wiki/Umpah-Pah
Danke für die schöne Folge und viele Grüße,
Bernd
Genau von diesem Comic kenne ich auch den Begriff Pemmikan
Kleiner Hinweis: Pemmikan ist nicht zuletzt Karl May -Lesern wohlbekannt,
z.B. “Der Schatz im Silbersee”, 3. Kapitel – Nächtliche Kämpfe.
Buchtipp: „Sucht mich in der Prärie“ von James W. Schultz. Der Autor hat eine Schwarzfuss Indianerin geheiratet und als der Stamm den Bisons hinterherzog darauf geachtet, dass seine Frau ein kleines und besonders zahmes Pferd bekommt. Als sie dann aber unerwartet einer Herde Bisons begegneten galoppierte das Pferd mittenrein. War nicht weiter schlimm. Bei den Schwarzfuss Indianern lernten alle Kinder reiten und die Pferde wurden darauf trainiert in die Herden zu reiten. Zu Ende des Buches schreibt Schultz, dass es die Riesenherden, die es in Montana gab nicht mehr gibt. Ein Zeugnis des Niedergangs 🙁
Spannender Side-Fact dazu vielleicht, es haben sich in dem Pelzhandel auch Messer- und Axtformen entwickelt, die für den Handel mit den Indigenen gedacht waren. Sogenannte Trade-Knives und Trade-Axes. Die Trade Knifes waren Flachangelmesser, die man wegen ihrer flachen Form in Fässern transportieren konnte. Die Äxte waren für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten ausgelegt, auch oft mit einem Hammerkopf.
https://peachstatearchaeologicalsociety.org/index.php/23-fur-trade-goods/219-fur-trade-1590-1629
Vielen Dank, dass ihr für mich mit dieser schönen Folge Licht hinter das Wort „Pemmikan“ gebracht habt. Das ist so ein Begriff, der mir immer mal wieder begegnet und sanft durch den Kopf gespukt ist, ohne genau zu wissen, um was es sich eigentlich handelt, und nicht stark oder hartnäckig genug, um ihn mal nachzuschlagen – vielleicht ja, weil das Wort so faszinierend ähnlich wie „Pelikan“ klingt.
Danke, dass ich ab jetzt die Assoziation „hochkalorisches Büffeldörrfleisch mit Fett, wichtig bei der Erschließung Kanadas“ damit verbinden kann.
Ich bin kürzlich beim Podcast-Stöbern auf eine Folge von “Wissen schafft Sprache” von Verena Hofstätter aus dem Jahr 2022 gestoßen, bei dem es intensiv um Michif, die Sprache der Métis, geht, die du bei 27:28 min erwähnst.
Eine sehr schöne sprachwissenschaftliche und auch kulturhistorische Ergänzung zu deiner Folge.
https://wissen-schafft-sprache.letscast.fm/episode/s2e12-verlorene-sprachen
Heute habe ich Pemmikan im Candada Shop in Ottawa gefunden. Zwei Sorten, Saskatoon Berry und Cracked Pepper & Blueberry aus Bison Fleisch.
Hab es nicht gekauft und auch nicht gekostet 😀