GAG448: Die Phenol-Verschwörung

 

Wir springen in dieser Folge ins Jahr 1915 und sprechen über eine chemische Verbindung, die in den USA zum Teil einer Verschwörung wurde: Phenol. Ein Stoff, der nicht nur als Desinfektionsmittel Verwendung fand, sondern auch als Basis von Kunststoffen, Aspirin und Sprengstoff. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde in den USA das Phenol knapp, weil die Importe aus Europa versiegten. Das rief nicht nur den Erfinder Thomas Edison auf den Plan, sondern auch den deutschen Botschafter und seine Geheimagenten.

Literatur

  • Lindsey Fitzharris: Der Horror der frühen Medizin. Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner.
  • Diarmuid Jeffreys: The Extraordinary Story of a Wonder Drug.

Erwähnte Folgen

Das Episodenbild zeigt einen Ausschnitt einer Skizze der Freiheitsstatue: The Great Bartholdi Statue. Schwer zu erkennen, aber auf dem Bild stehen Menschen auf der Aussichtsplattform der Fackel, die seit der Black-Tom-Explosion für Publikum gesperrt ist.

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9 Replies to “GAG448: Die Phenol-Verschwörung”

  1. Jan

    Der langen Liste der Verknüpfungen in dieser Episode lässt sich eine weitere hinzufügen, und zwar „GAG373: Morocco und der Kluge Hans“, auch wenn Carl Stumpf hier im Rahmen seiner Zweitkarriere als Zoologe in Erscheinung tritt und nicht als Co-Gründer des Berliner Phonogramm-Archivs. An diesem Ort findet man noch heute eine bedeutende historische Sammlung von Edison-Walzen und Schellackplatten aus der Zeit zwischen 1893 und 1954 mit traditioneller Musik aus aller Welt.

  2. Jens

    Schellack hat auch heute noch viele Anwendungen. Nicht bei der Herstellung von Schallplatten, aber zum Beispiel bei Schokoladendragees wie Kinder Bons. Die werden mit dem Lack überzogen, damit sie schön glänzen, nicht schon in der Hand schmelzen und nicht aneinander kleben. Deshalb sind viele Süßigkeiten auch nicht vegetarisch/vegan.

  3. Viktoria

    Das ist vielleicht meine neue Lieblingsfolge. Da dreht sich alles und gibt Struktur. Strukturelle Beziehungen sind durch Geschichten gar nicht leicht zu erklären, aber Daniel hats geschafft; Hut ab!

  4. Eva

    Wie immer eine interessante Folge.
    Ihr erwähnt, dass Pikrinsäure später durch TNT abgelöst wird.
    Chemisch sind die beiden allerdings recht ähnlich. Wo Pikrinsäure eine Hydroxylgruppe am Benzolring hat, hat TNT eine Methylgruppe. Ich kann die Strukturformeln hier nicht anhängen, guckt sie euch einfach bei Wikipedia an.
    Auch TNT wird aus einem Bestandteil des Steinkohlenteers, aus Toluol, hergestellt.
    Die explosive Wirkung kommt durch die drei Nitrogruppen am Ring, die beide Substanzen haben.
    Liebe Grüße, Eva

  5. Simon

    Hat der jahrelange Exkurs-Kurs durch Richard bei Daniel endlich gefruchtet und dieser übertrifft nun seinen Lehrer in der Kunst der Exkurse 😀

  6. Sibylle

    Ein paar weniger Verknüpfungen erwähnen und ein wenig mehr Stringenz in der Erzählung wäre gut gewesen – ich habe vor lauter Verweisen kaum den Faden behalten können. Fand es leider zu viel. Vielleicht am Ende in einem Block machen, statt dauern eingestreut? (Ich habe alle Folgen bis hierhin gehört & bin auch bei Steady mit dabei und bisher hat es mich nicht gestört, aber in dieser Folge hat es für mich echt überhandgenommen. Sorry).

  7. Markus

    Zum Schelllack: ich weiss von einem Bereich in dem er heute noch angewandt wird: die Uhrenindustrie. Schellack hat die Eigenschaft das er sich sehr gut durch erwärmen verfluessigen. Gleichzeitig ist er extrem hart und unflexibel. (anders als zum beispiel Lötmittel oder Klebstoffe) D.h. was mit Schellack fixiert wird, bewegt sich garantiert nicht, esseiden der Schellack wird zerstört. Das nutzt man aus um zum beispiel die Ankerpaletten in den Ankerkörper zu kleben. Das macht man schon seit dem 18ten Jahrhundert so und anscheinend wurde noch immer kein besseres Material gefunden.

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