GAG443: J.S. Bach oder Wie sich ein Komponist den Lebensunterhalt verdient

Wir springen in dieser Folge in die Barockzeit und sprechen über niemand Geringeren als Johann Sebastian Bach. Allerdings werden wir uns weniger mit seinem musikalischen Output, sondern mehr mit seinen Lebensumständen beschäftigen. Wie und wo lebte er, wer bezahlte ihm seine Rechnungen und welchen Einfluss hatte das auf sein Werk?

Erwähnte Folgen

GAG364: Mord und Madrigale – Carlo Gesualdo https://gadg.fm/364

Literatur

  • „Johann Sebastian Bach“ von Martin Geck
  • „Johann Sebastian Bach: The Learned Musician“ von Christoph Wolff
  • „BACH: Music in the CASTLE of HEAVEN“ von John Eliot Gardiner
  • Kalendarium des Bach-Archivs Leipzig https://jsbach.de/kalendarium

Das gegen Ende erwähnte „Erbarme dich, mein Gott“ aus der Matthäuspassion BWV244 gibt’s in einer schönen Version mit dem Countertenor Tim Mead auf YouTube anzuhören: https://www.youtube.com/watch?v=Zry9dpM1_n4

Das Folgenbild zeigt einen Ausschnitt des wahrscheinlich einzig echten Porträts Bachs, von Elias Gottlob Haussmann, aus dem Jahr 1746.

Das Hörbeispiel der Toccata und Fuge in D-Moll BWV565 wurde von „Cor anglais 16“ unter einer Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported Lizenz zur Verfügung gestellt. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BWV-565-intro.ogg

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15 Replies to “GAG443: J.S. Bach oder Wie sich ein Komponist den Lebensunterhalt verdient”

  1. Krü

    Danke für diese Folge! Ich bin Musikwissenschaftler und großer Bach-Fan und auch ein Fan von euch. Diese Folge hat mir besondere Freude bereitet.

  2. Yvette

    Vielen Dank für diese wunderbare Podcast-Episode! Obwohl ich schon einiges über Bach wusste und die Matthäuspassion sogar Teil meines Abiturs war – nun ja, das ist mittlerweile auch schon 25 Jahre her –, war es eine Freude, all diese Informationen bei euch erneut zu hören. Das Beste daran? Ihr habt mich inspiriert, Bachs Musik nach langer Zeit wieder zu hören. Ich habe einfach die “This is Bach” Playlist auf Spotify gespielt, und es war eine Offenbarung. Die Schönheit seiner Musik hatte ich ganz vergessen. Ein riesiges Dankeschön dafür, dass ihr diese Leidenschaft in mir neu entfacht habt!

  3. blub

    schöner Podcast, eine so mythologische Figur zu vermenschlichen, aber gerade beim Geyersbach vorfall wäre es angebracht zu erklären das Bach nicht dessen Fagott beleidigte sondern ihn eigentlich als Schwuchtel bezeichnet hat.

    bei der Wiederentdeckung im 19.JH war eigentlich eine Wiederaufführung, denn als Lehrmaterial hat Bach die ganze Zeit überdauert. das Wohltemperierte Klavier hat Generationen an Klavierschülern begleitet auch als die “Normalbevölkerung” den Namen nicht kannte.

  4. Christian

    Hallo Zusammen,
    der Podcast hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte die Gelegenheit, in meinen letzten Berufsjahren alle Orte des Wirkens von J.S. Bach besuchen zu können (außer Lüneburg).
    Von der Kirche in Ohrdruf ist leider nur der Turm übrig.
    Die Neue Kirche in Arnstadt ist super renoviert und hat zwei Orgeln, die aus der Bachzeit und eine Neuere, die hinter Klappen versteckt werden kann.
    Übrigens, Bach war ein sehr moderner Musiker, er hätte mit ziemlicher Sicherheit auch zum Synthesizer gegriffen.

  5. Adriano Wachowiak

    Hallo. Danke für diese schöne Folge. Ich wusste zwar schon von einigen Details, die Du, Richard, hier hervor geholt hast, aber diese einerseits zu vertiefen, andererseits weitere Einzelheiten hinzuzufügen, macht für den Geschichts-, Kulturgeschichte- und Musikgeschichte-Interessierten immer Sinn und bereitet gleichermaßen Freude.
    Ein Anekdötchen, das ich dem/der einen oder anderen Klavierschüler/in und/oder Kulturwissenschaftshörer/in gerne erzählt habe, ist jenes, dass der etwa zwanzigjährige Bach bei seinem Aufenthalt in Lübeck mit der Situation konfrontiert gewesen sein soll, für die damals vermutlich ausgeschriebene Nachfolge des Stadtorganisten, die circa zehn Jahre ältere Tochter Buxtehudes ehelichen zu müssen. Auch Händel hatte dieses “Angebot” schon 1703 nicht wahrgenommen, vielleicht (wie Gerüchte vermuten lassen könnten) wegen anderer sexueller Präferenzen. Aber auch Bach hielt sich diesbezüglich bedeckt. Dass er zu jenem Zeitpunkt schon mit Maria Barbara verlobt gewesen sei, halte ich nicht für gesichert. Ich kenne da verschiedene andere Quellen. Eine Hauptquelle, die ich vor etwa dreißig Jahren gelesen habe, eine alte DDR-Bach-Biographie, ist leider in den Umständen mehrerer Umzüge verschwunden. Auch lässt sich hier und da heraus lesen, dass Bach sich womöglich auf den Weg gemacht habe, um außer dem “sich durch außergewöhnliche und moderne Verzierungen auszeichnende Orgelspiel Buxtehudes” zu lauschen, die potentielle Ehefrau zu begutachten. Im untenstehenden Link wird darüberhinaus ebenfalls das unbestrittene Detail erwähnt, dass Bach sich kaum von Buxtehude losreißen konnte, und anstatt der bewilligten vier Wochen, drei bis vier Monate von seiner bisherigen Arbeitsstelle fernblieb.

    https://th.bmu-musik.de/fileadmin/user_upload/th%C3%BCringen_-_buxtehude.pdf

    Herzliche Grüße aus Köln,
    Adriano.

    P.S. Habe übrigens vor einigen Wochen, wie es der Zufall will, meine eigenen Arrangements namens “Bach goes Jazz” oder wie das Programmheft es nannte “Bach trifft Jazz” uraufgeführt. Wenn ich die Video/Ton-Aufnahmen bearbeitet habe und online gesetzt habe, werde ich sie hier entsprechend verlinken.

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