GAG437: Die holprige Karriere des Reißverschlusses

Wir springen diesmal in die USA, wo gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Mann eine – wie er findet – bahnbrechende Idee hat: Mit dem „Clasp locker and unlocker for shoes“ erfindet Whitcomb Judson die Urform dessen, was wir heute als den Reißverschluss kennen. Doch eine Idee ist anfangs eben nur das: eine Idee! Wir sprechen in dieser Folge darüber, weshalb es geschlagene dreißig Jahre, viel Geld und mit Gideon Sundbäck einen weiteren talentierten Erfinder benötigen wird, bis der Reißverschluss seinen Siegeszug überhaupt erst antreten kann.

Literatur

  • Robert Friedel „Zipper – An Exploration in Novelty“
  • Henry Petroski „The evolution of useful things“

Das Folgenbild zeigt das ursprüngliche Verschlusssystem Judsons in einer Zeichnung aus seinem ersten Patentantrag.

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24 Replies to “GAG437: Die holprige Karriere des Reißverschlusses”

  1. Patrick Jeske

    Servus Daniel, Servus Richard!
    Ich heiße Patrick und habe euren tollen Podcast vor ca. Einem Jahr entdeckt. Ich bin jetzt dran alle Episoden anzuhören. Bin schon bei Folge 309. : ) Durch das Mischen von vergangenen und aktuellen Gag‘s habe ich mir selbst eine Art Jetlag eingebrockt… aber ich werde dran bleiben! Finde euren Podcast einfach super! Macht weiter so! Wie auch ihr so fiebere ich seit der 300 schon auf die 500 hin!
    Herzliche Grüße
    Patrick

  2. Froschtaste

    Wie das verkehrstechnische Verfahren des abwechselnden Einfädelns in eine Verengung heissen würde, gäbe es den Namen “Reißverschluss” nicht?

      • Barbara Fischer-Bossert

        Zur Geschichte der Kleidungsverschlüsse: Einen habt Ihr noch vergessen, nämlich Knebel und Schlinge oder Ring. Das gibt es seit der Antike und wird bis heute auch bei Pferdegeschirren u. ä. verwendet. In der Frühzeit bis weit ins Mittelalter hinein scheute man sich, Löcher in Leder oder Gewebe zu schneiden, weil eine Technik fehlte, ein weiteres Einreißen des Lochs zu verhindern. Das Aufnähen von Schlingen war aber möglich, und ob man da einen billigen Knebel oder einen teuren Knopf durchsteckt, ist erstmal egal. Insofern ist die Erfindung des Knopflochs der eigentliche Durchbruch.

  3. Nord-Socke

    Geniale Geschichte. Der Richard kann auch „Die kleine Geschichte der Socke“ gut erzählen. Mehr bitte zu so was.
    Gut Euch zu haben! Ihr seid Top.

  4. Andreas

    Ich habe mich immer gefragt, was das „YKK“ auf praktisch allen Jeans-Reißverschlüssen bedeutet aber dann immer vergessen zu googlen. Ich dachte, das ist eine Typenbezeichnung oder eine coole Abkürzung für Waikiki (meine Vermutung war, dass da ein Hersteller ist). Dank eures Podcasts habe ich jetzt endlich mal danach gesucht. Wie sich herausstellt, steht YKK für den Marktführer Yoshida Kogyo Kabushikikaisha. Waikiki wäre cooler gewesen…

  5. Christian

    Gineal wen man erst die Werbung für babael und den sprachkurs für spanisch.

    Und 30 Sekunden später “ganz kurz zum Thema ausspreche…”

  6. Leander Sakellaris

    Hier wieder einmal die Aussprachpolizei:
    • Hóboken, New Jersey. Betonung auf dem ersten „O“. Geburtsort von Frank Sinatra. Habe selbst 20 Jahre (also wahrscheinlich länger als Frankie Boy) in NJ gelebt.
    • Elvira wird auf englisch „Elvaira“ ausgesprochen.
    Aber seien wir ehrlich, im Vergleich zu den Italienern sind die Aussprachfehler Deutschsprachiger rein gar nix:
    Mannáttan statt Menhettn für Manhattan, z. B. oder Tschungla für chewing gum. The list goes on.
    Vielleicht sollte uns die korrekte Aussprache genauso „salsiccia“ sein.

  7. Claudia

    Danke für die tolle Folge!
    Ein Zusatz zu den Knöpfen: Eine gängige Theorie dafür, dass die Knöpfe bei Kleidungsstücken für Männern auf der rechten Seite sind, besagt, dass sie somit das Schwert von der linken Seite besser ziehen konnten und mit den Manschetten nicht an der Knopfleiste oder dem überlappenden Stoff hängenblieben.
    So habe ich es zumindest vor vielen vielen Jahren in der „Sendung mit der Maus“ oder bei „Wissen macht Ah!“ gelernt und das hat sich einfach eingebrannt.

  8. Verena

    Lieber Daniel, lieber Richard,
    ich habe mir heute Richards Folge über den Reißverschluss angehört. Ich hatte sie mir extra für die passendste aller Gelegenheiten aufgehoben: das Einnähen eines Reißverschlusses in eine Weste. Vielen Dank für diese Folge über ein so alltägliches Ding, über dessen Geschichte ich selbst als Hobbyschneiderin nichts wusste!
    Ich habe euren Podcast erst letztes Jahr entdeckt, aber er wurde zu meinem meist gehörten Podcast des vergangenen Jahres (und ich höre viele Podcasts!). Macht bitte unbedingt weiter so!
    Viele Grüße aus Nürnberg, Verena
    (PS: Der von mir eingenähte Reißverschluss war natürlich einer von YKK. 😉 )

  9. Irina Knortz

    Lieber Daniel, lieber Richard,
    ich übe den uralten Beruf der Herrenschneiderin aus. Eine Theorie besagt, dass die Knöpfe am Sakkoärmel ein Relikt der Uniformen seien. Damit sich die Soldaten nicht immer die triefenden Nase an den Ärmeln abwischten, wurden dort Knöpfe angenäht. Aber natürlich können die Knöpfe auch einfach von engeren Ärmelschnitten kommen. Die Hände sind breiter als der Unterarm, so musste man den Ärmel unten aufknöpfen können, um hineinzuschlüpfen.
    Ein klassischer Sakko hat übrigens nur drei Knöpfe am Ärmel und natürlich mit richtigen Knopflöchern! Das ist ein Unterschied zur Massenware der Industrie. Die Industrie ist es auch, die mehrere Knöpfe an den Ärmeln modern gemacht hat. Das ist also nicht umbedingt ein Zeichen des Understatements!
    Liebe Grüße
    Irina

  10. Bernard

    Hallo Richard,

    du hattest dich in dieser Folge gewundert, wieso die beiden US Patente nicht in einer chronologisch nach Einreichung folgende Nummern haben: US Patent Nummern werden nach Datum der Erteilung des Patents und nicht nach Anmeldedatum der Patentanmeldung vergeben. Beide Patente wurden, nach der Prüfung, am gleichen Tag erteilt und dass sie unterschiedliche Nummern haben, könnte daran liegen, dass der Beamte, der die Nummern zuteilt, sie in dieser Reihenfolge bearbeitet hatte. Wieso das so war, ist jedoch schwierig nachzuvollziehen aus heutiger Sicht.

  11. Oskar

    Ich liebe eure Folgen aber Technik erklären ist nicht eures.
    Ein aktueller Reißverschluss ist nicht „Backen umklammern einen Wulst“ und im Schieber passiert auch nichts kompliziertes.
    Seht euch die Sendung mit Maus zum Y Prinzip an.
    Aber niemand ist perfekt und so wichtig ist es nicht.
    Freue mich schon auf die nächste Folge.

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