GAG436: Die Jagd nach Eldorado
Im November 1532 nehmen spanische Konquistadoren unter dem Kommando von Francisco Pizarro den letzten König der Inka gefangen: Atahualpa. Dabei gelangen sie an Unmengen Gold und Silber. Spätestens jetzt sind viele Konquistadoren überzeugt, dass die Gerüchte um ein sagenumwobenes Goldland wahr sind. Liegen die Ursprünge der Eldorado-Legende vielleicht bei einem kleinen Bergsee bei Guatavita im heutigen Kolumbien?
Wir sprechen in der Folge über deutsche Konquistadoren, die sich für die Welser in Klein-Venedig auf die Jagd nach Eldorado machten und über Philipp von Hutten, den Generalkapitän Venezuelas, dessen Goldsuche auf tragische Weise endete – ohne Goldfund.
Literatur
- Vitus Huber: Beute und Conquista. Die politische Ökonomie der Eroberung Neuspaniens.
- Susanne Andrea Gujer-Bertschinger: Philipp von Huttens Tod in der Neuen Welt.
Das Episodenbild ist ein aus einem Gemälde und zeigt Atahualpa, den letzten Inka-König. Es ist allerdings nicht zeitgenössisch und erst Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden.
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Danke für die schöne Episode, unterhaltsam und informativ wie immer.
Kleine Spanisch-Aussprache-Korrektur: der Buchstabe c wird vor e und i wie das englische „th“ („thing“) ausgesprochen (in Spanien) oder wie das stimmlose s (in Lateinamerika). Francisco kann also Fran“th“isco oder Fransisco ausgesprochen werden, aber nicht „Frantschisco“ wie von Daniel. Gleiches bei Cerro. Und das J wird wie das deutsche „ch“ („Bach“) gesprochen ( „juicio“).
In Spanien gibt es übrigens das Sprichwort „vale un potosí“, was soviel bedeutet wie „es ist ein Vermögen wert“.
Tolle Folge – wie immer.
Muss aber leider meinen Vorredner noch ergänzen: Cajamarca, der Schauplatz des Hinterhalts der Conquistadoren und der Gefangennahme Atahualpas, wird mit einem /j/ – phonetisch [X] – ausgesprochen wie juicio, also wie ch in Dach – Cachamarka.
Richard äußerst sich ja bereits sehr betroffen über die hohen Opferzahlen bei der indigenen Bevölkerung. Die tatsächlichen Zahlen waren aber noch viel höher. In den ersten 50 Jahren der Conquista kamen zwischen 90 bis 100 % der Bevölkerung – abhängig von der Region – um‘s Leben. Die Meisten starben durch Seuchen und Infektionskrankheiten, die die kastilischen Eroberer – die ersten Jahre war die Eroberung eine rein kastilische Angelegenheit- eingeschleppt hatten. Walther Bernecker hat dazu viel geforscht und publiziert, Vitus ist aber auch eine gute Quelle.
Die Auswirkungen der Silbertransporte und die damit verbundene importierte Inflation auf die spanische Gesellschaft wäre eine eigene Folge wert.
Vielen Dank für eure Arbeit und eure interessanten Podcast, sie bereichern mein Leben.
Vielen Dank für diese spannende Geschichte. Die Württemberger haben es besser gemacht als die Anderen. Statt langweiligem Gold und Silber haben sich zwei Aztekische Federschilde entwendet. Um 1520 mit Vogelfedern verzierte Holzschilde des Aztekischen Adels. Heute im Landesmuseum im Alten Schloß. 1515, als Philipp von Hutten(1505-1546) noch klein war wurde Hans von Hutten(1486-1515) von Herzog Ulrich (dem Schlossherrn) ermordet. Philipp und Hans wurden beide auf Schloss Birkenfeld in Unterfranken geboren, was sehr nach Verwandtschaft aussieht. Die Schilde sind, glaube ich, im Archiv und nicht in der Ausstellung. https://www.landesmuseum-stuttgart.de/sammlung/sammlung-online/dk-liste?search=true&search_val=f%C3%A4cher
Gute Sendung nur war ich etwas verwirrt als der Ort genannt wurde. Cajamarca wird so ausgesprochen: Kachamarka
Zu Potosí: es gibt heute noch das Sprichwort wenn etwas sehr teuer ist „das kostet ein Potosí“
Eine sehr schöne Folge. Nicht nur, dass ich Expetionsfolgen liebe, auch ist sie von Daniel sehr ruhig und unterhaltsam vorgetragen. Ich fand er hat sich auch Mühe bezüglich der Aussprache gegeben, aber ich sehe hier diesbezüglich schon wieder Kommentierende, die mehr Ahnung haben und man es wohl nicht loben kann 😀
Ich habe allerdings inhaltliche Kritikpunkte. Bin zwar nur Wikipedia-Experte, aber ich meine mich zu erinnern, dass im Wikipediabeitrag zum genannten See „Laguna de Guatavita“ durchaus die Rede davon war, dass man Goldgegenstände gefunden hatte. Und siehe da, beim Nachlesen des Artikels ist eindeutig die Rede davon, dass schon der erste Versuch des Abschöpfens durchaus Funde hervorgebracht hat. Natürlich im keinen Ausmaß zum Aufwand, aber Daniel hat diesbezüglich leider einen inhaltlichen Fehler, da er meinte, die Aktionen am See waren völlig unsinnig.
Auch fand ich es etwas schade, dass die eigentliche Expedition sehr kurz kam, vermutlich ist das nicht allzu relevant, aber die sind ja jahrelang durch die Gegend gezogen. Allerdings sind die Details solcher Strapazen ja das was mich an Expeditionen insbesondere interessiert.
Trotzdem, danke für die Folge! Ich hoffe bis zur nächsten Expeditionsfolge dauert es nicht allzu lange, aber ich befürchte es jetzt leider.
Ich bin ein bisschen zusammengezuckt als du sagtest, der Cerro Rico würde bald einstürzen.
Vor ein paar Jahren war ich nämlich noch selbst tief in dem Berg, um nach Silber zu graben:
https://andreas-moser.blog/2016/07/17/cerro-rico/
Wow, das ist ja spektakulär!
Vielen Dank für die tolle Geschichte. Wie immer großartig zum zuhören gewesen.
Zum Cerro Rico, nur um sich das Ausmaß der Mengen an silber vorstellen zu können. Laut Berichten an die spanische krone würden während der Zeit der Kolonialisierung 756000000 Unzen Silber oder über 21000 Tonnen geholt.
Die 1575 gebaute Münzprägerei in Potosi hat jährlich bis zu 5 Millionen Silbermünzen geprägt. Wenn man die technischen Mittel berücksichtigt einen unvorstellbare Menge.
Potosi ist auch ein Hamburger Fünfmaster, Flying-P-Liner mit Bezug zu einigen Folgen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Potosi_(Schiff)
Ich bin seit langem begeisterte Zuhörerin, muss jetzt aber endlich mal was loswerden:
Mich stören kleine Aussprachefehler überhaupt nicht
Viele merke ich natürlich nicht, weil ich die Sprache gar nicht kann. Aber selbst wenn, mein Gott, gibt Schlimmeres. Die beiden machen einen tollen Geschichts-Podcast, da muss man nicht noch in jeder Sprache bewandert sein.
Aber es gibt ja fast keine Folge ohne Zuhörer die irgendetwas korrigieren müssen.
Man hat regelrecht das Gefühl, sie suchen nach Aussprachefehlern.
Liebe Zuhörer-Aussprache-Polizisten und -innen: Kirche im Dorf lassen.
genau.
Danke.
Sehe ich genau so.
Hallo,
vielen Dank für die schöne Folge. Ich möchte noch etwas hinzufügen: Die Geschichte vom El Dorado ist bis heute Identitätsstiftend für Kolumbien. Man trifft sie immer wieder.
So zum Beispiel zur Frage, ob man El Dorado besuchen kann: ja, kann man. Man kann sogar hin fliegen: Der Flughafen von Bogotá heißt „El Dorado“. In Bogotá gibt es auch ein Goldmuseum, in dem man viel der Goldschmiedekunst und besagtes Goldfloß bewundern kann. Sogar Shakira (als der kolumbinische Superstar) hat eines ihrer letzten Alben „El Dorado“ genannt. Das ist den Leuten dort wirklich wichtig.
Also wenn ihr mal nach Kolumbien reisen solltet, dann sprecht die Leute lieber auf El Dorado oder den Gran Liberador (Bolivar, siehe andere Folge an) als irgendwie auf Drogen oder Narcos. Das kommt deutlich besser an.
Ich freue mich über die Folge, habe ein kleine Liebe für Kolumbien und war sogar schon am Flughafen El Dorado und auch an der Laguna de Guatavita. Das war zu Schulzeiten zu einem Austausch. Das zeigen einem die Leute da, die sind wirklich stolz darauf.
Grüße aus Süddeutschland. Beim Namen „von Hutten“ zuckt der Süddeutsche vermutlich ein Öhrchen. Die Familie ist hier durchaus bekannt und hat hier auch Spuren hinterlassen.
In meiner Heimatstadt Bruchsal (hier möge der Österreicher kurz das Öhrchen zucken) einmal ganz prominent, da Franz Christoph Reichsfreiherr von Hutten hier Fürstbischof war und den von seinem Vorgänger begonnen Schlossbau vollendet hatte. Und in etwas loserer Verbindung , passend in die in dieser Folge relevanten Zeit ein Hans von Hutten, dessen Leben ähnlich gewaltsam endete wie das des Philipp.
Insofern habe ich besonders genau hingehört und nehme dioe Folge mal gelegentlich zum Anlass mir die von Huttens genauer anzuschauen 🙂