GAG433: Der Schinderhannes

Wir springen in dieser Folge ins 18. Jahrhundert. Orte des Geschehens sind Taunus, Hunsrück und die umliegenden Regionen, wo inmitten der Wirren der Revolutionskriege ein Jugendlicher eine kriminelle Laufbahn einschlägt. Geboren wird er als Johannes Bückler, berühmt wird er aber unter seinem Spitznamen Schinderhannes. Wir sprechen darüber, weshalb gerade er heute noch so bekannt ist und weshalb sein Beiname „Robin Hood vom Hunsrück“ eine völlig falsche Zuschreibung ist.

Literatur

Mark Scheibe: „SCHINDERHANNES – Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann?“

Cilli Kasper-Holtkotte: „Jud, gib dein Geld her oder du bist des Todes“ in
ASCHKENAS – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 1/1993

Das Episodenbild zeigt den Ausschnitt eines zeitgenössischen Holzschnitts der Bückler und seine Hinrichtung darstellt.

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18 Replies to “GAG433: Der Schinderhannes”

  1. Martin Thomas

    Vielen Dank für diese tolle Folge. Als gebürtiger Hunsrücker, der 20 Jahre in Simmern gewohnt hat, bin ich von klein auf mit dem Schinderhannes und auch dem teilweise erschreckend dummen Kult aufgewachsen. Das Regionalmarketing des Rhein-Hunsrück-Kreises benennt gerne noch das absurdeste Produkt nach dem Lokalheld Schinderhannes. Einer der neuesten Auswüchse scheint dieses “Musical” zu sein: https://www.youtube.com/watch?v=y9WnsAQx4JM

    Keine Ahnung was das genau ist? Es wurde mir erst neulich von einer Freundin geschickt. Also lasst uns gemeinsam singen:

    “Äisch sin der Schinderhannes, der Lumpensack, der Galgenstrick, der Marketingtrick!”
    🫣

  2. Janusch

    Wieder eine sehr schöne Folge, vielen Dank! Bin ein Podcast-Spätstarter und höre Euch jetzt seit Mai 2023, immer die aktuellen Folgen und zusätzlich chronologisch rückwärts. Bin bei Folge GAG363 angelangt, es macht wirklich großen Spaß, weiter so!
    Ein kleiner Feedgag: Die Bezahlung von Amtsträgern fürs Wegschauen ist keine Schutzgelderpressung, sondern klassische Bestechung.
    Und eine Rückfrage: Haben der Schinderhannes und seine Kumpan*innen auch schon „Gaunerzinken“ genutzt?

  3. Piroschka Weinzierl

    Ich schließe mich dem Lob an. Lustig ich habe vor kurzem erst ne Folge bei True Crime. Köln über Mathias Weber “Der Fetzer” gehört.

  4. Thomas

    Spannende Folge, danke dafür. Als zugezogener Local des Hintertaunus, bin ich den “Spuren” des Schinderhannes auch schon an diversen Stellen begegnet und interessiert gefolgt. Als solcher ein kleiner Hinweis: Wolfenhausen, wo Bückler in der Nähe final festgenommen wurde, ist und war keine Stadt – obwohl in der Folge konsequent so genannt ;-). Wolfenhausen hat allerdings im 17. Jhdt Marktrechte erhalten. Das Dorf ist heute ein Ortsteil von Weilmünster.

  5. Thomas R

    Danke Richard für diese Folge. Und danke Kaiser Joseph II. von Österreich für seine Schulreform. So konnte Lorenz Oken (Biologe 1979-1851), ein Bauernsohn aus Bohlsbach aufs Gymnasium gehen. Bohlsbach gehörte zur Landvogtei Ortenau und gehörte wie Freiburg im Breisgau zu Vorderösterreich oder „des Kaisers Schwanzfedern. Friedrich Schiller (1779-1805) ging in Stuttgart auf die Hohe Carl Schule. Wie auch der Biologe Georges Cuvier(1769-1832) aus Mömpelgard, daher Württemberger :-). Der Wald in dem Schiller seinen Kameraden aus „Die Räuber“ vorgelesen hat ist unterm Fernsehturm. Das Gebäude der Hohen Carl Schule war hinterm Neuen Schloss, heute Bundesstrasse 14. Als an der Schule ein Schüler starb wurde der Körper auch seziert.

  6. Jörn

    Ich habe gerade auf Arte ein Video gesehen das besonders für Richard interessant sein könnte, es geht nämlich um kulinarisches 😀 Nunja, auf den zweiten Blick geht es jedoch um knallharte Wirtschaftsgeschichte, nämlich um den „treve des confiseurs“, den Waffenstillstand der Zuckerbäcker. Wenn das mal kein interessanter Folgentitel ist 😀

    Hier das kurze Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=8hRjljENW6Q

  7. Marko

    Na sowas! Nach all den Jahren Zeitsprung kam mir nie in den Sinn, dass der Schinderhannes eine Geschichte wert sei, ich hatte ihn anscheinend komplett verdrängt als spannenden Herumtreiber, der auch überregional interessant ist.

    Ich komme auch aus dem Hunsrück, bin in Simmern zur Schule gegangen und habe die Geschichte in meiner Kindheit/Jugend ein paarmal gehört, aber nie ganz so fundiert wie diese Woche. Als ich überrascht den Podcasttitel sah, habe ich meine übliche chronologische Hörweise über Bord geworfen und kurzerhand 5-6 Folgen übersprungen 😀
    Wenn mich meine Erinnerung nicht zu sehr trügt, schienen die Erzählungen damals zum Glück relativ sachlich gewesen zu sein. Ein bisschen romantik war vermutlich dabei aber ich habe ihn zumindest nicht als Robin Hood gennen gelernt, sondern durchaus kritisch.

    Danke für die Folge aus meiner Heimat, für mich mit einem Hauch Nostalgie.

  8. Stefan

    Danke schön!
    Wen Räuberbanden zur Zeit des 30-jährigen Krieges interessieren und wenn es vielleicht nicht so ganz auf Realitätstreue ankommt, dann möchte ich noch auf “Bill Bo und seine Kumpane” von der Augsburger Puppenkiste hinweisen.
    Der 4-Teiler spielt am Rhein, also genau zwischen Hunsrück und Taunus, und alleine die Mundart-Schlachten zwischen Hessen, Schwaben, Bayern und Ungarn sind wunderbar!
    (Aktuell noch in der 3sat-Mediathek zu sehen!)

  9. Christian

    Eine kleine Sache habe ich an der Geschichte nicht ganz verstanden bzw. hat für mich keinen Sinn ergeben: Warum hat er am Ende einfach so bereitwillig alle seine Kumpanen verraten? Was hatte er davon? Am Ende ist er ja auch hingerichtet worden. Oder war Folter der Grund? Kann da jemand etwas LIcht in mein persönliches Dunkel bringen?

  10. Martin

    Eine tolle Folge über für mich sehr lokale Geschichte. Ich bin in Würges in der Straße aufgewachsen, in welcher die Thurn und Taxissche Poststation war, die vom Schinderhannes ausgeraubt wurde. Hätte nicht geglaubt den Ortsnamen mal in einem Podcast zu hören.
    Geschichten über die Figur des Schinderhannes waren immer wieder gegenwärtig, im Unterricht oder bei Wanderungen im Taunus.
    Danke euch für die vielen Folgen mit interessanten Einblicken in die Geschichten, die man nicht einfach so mitbekommt.

  11. Bernd

    Meine Mutter, Jg. 1939 und aus dem oberösterreichischen Mühlviertel gebürtig, verwendete den Schinderhannes als Inbegriff eines unpassend und zerlumpt gekleideten Menschen. „Du schaust ja aus wie der Schinderhanes.“

  12. Bernd

    Meine Mutter, Jg. 1939 und aus dem oberösterreichischen Mühlviertel gebürtig, verwendete den Schinderhannes als Inbegriff eines unpassend und zerlumpt gekleideten Menschen. „Du schaust ja aus wie der Schinderhannes.“

  13. Dagmar Friedrich

    Herzlichen Dank für diese Folge. Am Mittelrhein am Fuße des Hunsrücks aufgewachsen, mit Verwandten in der Nähe von Simmern, sind wir mit der Geschichte des berüchtigten “Schinderhannes” aufgewachsen. So ist es für mich ungewöhnlich, alle im Podcast erwähnten Orte zu kennen, der Hunsrück gehört zu unserer Heimat und wir lieben diese Gegend sehr.

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