GAG405: Bonifatius, Apostel der Deutschen
Im Jahr 754 wird bei Dokkum in Friesland ein Zeltlager überfallen und geplündert. Es ist das Zeltlager eines Erzbischofs, der mit über 80 Jahren noch einmal zu einer Missionierung aufgebrochen ist. Er wird, wie alle seine Gefährten, an diesem Tag getötet. Damit starb einer der bekanntesten christlichen Missionare des Mittelalters, der als Apostel der Deutschen in die Geschichte einging und gleich nach Bekanntwerden seines Ablebens als Heiliger verehrt wurde: Bonifatius.
Wir sprechen in der Folge darüber, wie es dazu kam, dass ein angelsächsischer Geistlicher zum maßgeblichen Kirchenreformer im frühmittelalterlichen Frankenreich wurde.
Literatur:
Michael Imhof und Gregor Stasch: „Bonifatius: Vom angelsächsischen Missionar zum Apostel der Deutschen“, 2004.
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Mal wieder eine tolle Folge! 🙂
Was mir da direkt eingefallen ist, obwohl es nicht direkt mit Bonifatius zu tun hat, aber eben mit der zeitgleichen Chrisitanisierung Norddeutschlands: Der Fernradweg „Mönchsweg“ führt von Bremen nach Fehmarn und orientiert sich an den Wegen, den die missionierenden Mönche im 8. Jahrhundert genommen haben: https://www.ndr.de/ratgeber/reise/radtouren/Mit-dem-Rad-auf-dem-Moenchsweg-pilgern,moenchsweg115.html
Hallo,
einige Anmerkungen zu der sehr gelungenen Folge.
Bei meinem Besuch in Erfurt sagte der Stadtführer, eine Rippe des hl. Bonifatius würde im dortigen Dom aufbewahrt werden. Er ist wie ihr in der Folge sagtet ja der Schutzpatron u.a. des Bistums Thüringen. In der dortigen Krypta sind zudem zwei Leichname seiner Gefährten aufbewahrt (Adalar und Eoban) die offensichtlich mit ihm in Friesland ermordet wurden. Der Dom wurde (dazu?) erweitert und der Hang über eine Steinkonstruktion erweitert, sehr sehenswert, wie der ganze Erfurter Domberg mit den beiden Kirchen (und dem freien Domplatz, weil bei einem falsch kalkuliertem Beschuss der nebenstehenden Zitadelle die dortigen Häuser zerstört wurden. Die Zitadelle wäre auch eine Folge wert.
Das Grab von Bonifatius in Fulda schmückt ein Relief auf dem selbiger sich aus dem Grab aufrichtet. Mein Opa sagte dazu sinngemäß „er schaut nach den „Deutschen oder ob die Deutschen noch den rechten Glauben haben“. Das ist natürlich schwerlich zu beweisen.
Beste Grüße
Andreas
Eine schöne Episode!
Wer das Grab des Hl. Bonifatius sucht, wird mit „Kloster Fulda“ allerdings seit 200 Jahren nicht mehr fündig oder würde an der falschen Stelle suchen (es gibt aktuell zum Beispiel noch ein Benediktinerkloster). Das Grab befindet sich im Dom zu Fulda.
BONIFATIUS – DAS MUSICAL, das viele Eurer Wegbeschreibungen des Hl. Bonifatius unterhaltsam und durchaus fundiert und lehrreich nachzeichnet, wird im kommenden Jahr wieder Open Air auf dem Domplatz aufgeführt werden: https://spotlight-musicals.de/de/musicals/bonifatius/home-bonifatius
Vielen Dank und viel Erfolg auf dem Weg zu den 500!
Was ich mich immer frage bei diesen Missionarsgeschichten:
Hat Bonifatius Deutsch gelernt, um in deutschen Landen zu arbeiten?
Hallo zusammen,
stand die Donareiche nicht in Fritzlar?
So kenne ich es zumindest.
Auch von mir danke für die insgesamt gelungene Folge! Allerdings hat sein Biograph Willibald den hl. Bonfatius sehr wohl gekannt – er war möglicherweise sogar sein Neffe, auf jeden Fall aber hat er ihn öfter getroffen (zuletzt wohl 753) und wurde von ihm 740 in Eichstätt zum Priester und 741 in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof geweiht.
Im Übrigen ist es zu kurz gegriffen, Bonifatius hätte durch seine Reformen die Kirche im Frankenreich „auf Romkurs“ gebracht, sondern zunächstmal hat er überhaupt erst eine funktionsfähige (übrigens bis heute nachwirkende) kirchliche Struktur geschaffen, und zwar in erster Linie zum Zweck der Konsolidierung des katholischen Glaubens.