GAG354: Die Halsbandaffäre
Im August 1785 erschüttert ein Betrugsskandal die französische Monarchie. Wir sprechen in dieser Folge über eine Hochstaplerin, einen leichtgläubigen Kardinal und eines der teuersten und aufwendigsten Schmuckstücke der damaligen Zeit.
Es geht um die Halsbandaffäre, die von Goethe auch als die Vorgeschichte zur Französischen Revolution bezeichnet wurde und die der Königin Marie Antoinette nachhaltig geschadet hat, obwohl sie gar nicht beteiligt war und doch zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte wurde.
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Mit ca. 12 Jahren las ich in einem langen, heissen Sommerurlaub auf dem Bauernhof „Das Halsband der Königin“ von A. Dumas, komplett, und verstand nicht, um was es eigentlich ging.
Jetzt aber hab ich’s endlich kapiert. 😉
Heute hab ich den Folgentitel gelesen, und gedacht: Klar kennst, hab doch was darüber in der wirklich hörenswerten Podcastfolge von TatortGeschichte Meeting herstory über Marie Antoinette gehört. Aber wie so oft, da war es eine Randnotiz, und ihr schafft es wie kein anderer Geschichtspodcast diese spannende Affäre in einen geschichtlichen Zusammenhang zu klöppelnsuper, vielen Dank. Wieder eine tolle Folge.
Trotzdem als Hörtipp, wer mehr zur Stellung von Marie Antoinette in Frankreich hören möchte: https://www.br.de/mediathek/podcast/tatort-geschichte-true-crime-meets-history/marie-antoinette-die-koenigin-ist-tot-es-lebe-die-revolution/1845264
Noch ne Anmerkung zu dem Dilemma des Kardinals, er hat zu viel investiert um ohne Gesichtsverlust aus der Sache hinaus zu gehen.
1970 gab es an der Universität von Pennsylvania ein Experiment bei dem der Prof. Allan I. Teger einen Dollar versteigerte.
Ziel des Experimentes, bei dem die Studenten nicht wussten das es ein Experiment ist, war die Veranschaulichung der Eskalation in Konflikten, Entscheidungsfindung und Gruppendynamik. Der aktuelle Hintergrund damals war der immer mehr eskalierende Vietnamkrieg. Auch wenn der Nutzen des Krieges die Kosten niemals aufwiegen würde, wurde der Krieg weitergeführt da schon zu viel Ressourcen und Menschenleben verheizt wurden.
Es wurde zu viel investiert um einfach auszusteigen.
Teger erfand daher die Dollar Versteigerung. Ein Dollar geht an den Meistbietenden, mit der Sonderregel, der Zweitbietende musste auch bezahlen, bekam aber nix.
Am Anfang boten viele mit, denn es war einfach für 60ct einen Dollar zu bekommen.
Später offenbarte sich die Tücke der Zusatzregel und sie stiegen aus.
Zurück blieben die beiden Höchstbietenden die dadurch in einer Zwickmühle steckten.
Beim Sprung auf einen Dollar hatte der Meistbietende zwar nichts gewonnen, doch auch nichts verloren. Der Zweite hingegen musste nun 90ct berappen und ging leer aus. Da ist es doch besser 1,10 $ zu zahlen und nur 10ct Verlust zu machen. Das gleiche dachte dann auch der nun zweitplatzierte usw. usw.
Dieses Experiment wurde ca. 40 mal wiederholt und bis zu 20 $ geboten.
Fazit, es ist immer der richte Zeitpunkt zum aussteigen und seinen Fehler einzugestehen.
Quelle: Das Buch der verrückten Experimente von Reto U. Schneider
ISBN 3-570-00792-8
Gruß Robert
Spannend Geschichte, in der ich einige Parallele zu D‘artagnan und die Musquetiere erkennen lässt.
Vielen Dank für die Geschichte vom Halsband der Marie Antoinette. Ich erlaube mir daran zu erinnern, dass die Juweliere Böhmer und Bassenge aus Dresden kamen. Etwa 100 Jahre nach der Flucht von Jacques Bassenge ging Paul Bassenge von Dresden nach Paris. Er versprach sich bessere Geschäftsbedingungen als in Dresden. Somit waren zwei umtriebige Jungs aus Sachsen in einer besonderen Rolle bei der Vorbereitung der französischen Revolution. Viele Grüße von Heinrich Bassenge